Piper Verlag | Broschiert | 400 Seiten | 01. April 2016 | 978-3492060417
"Wenn dieser Mann nicht der Inbegriff der Perfektion ist, dann weiß ich auch nicht, wo sie zu finden sein soll." // Seite 332
Obwohl ich laut dem Klappentext dann doch eher auf eine normale Dating-Webseite gehofft habe, war mir doch irgendwie schon klar, dass es sich um viel mehr handelt als bloß um einen Club. Und wie sich herausgestellt hat, hatte ich Recht. Es geht um einen Sexclub. Was aber im Endeffekt auch gar nicht so schlimm war, denn der Club hat mehr Dreck am Stecken, als es zu sein scheint.
Jonas war mir am Anfang des Buches einfach nur unsympathisch. Seine Behauptungen, dass er jede Frau ins Bett bekommen kann und seine arrogante und überhebliche Art gingen mir sofort gegen den Strich und haben mich trotzdem des interessanten Einstiegs (das Anmeldeformulare zum Club) auf die Palme gebracht. Während des Buches habe ich es dann allerdings doch geschafft, mich auf ihn einzulassen und ihn als Charakter so zu akzeptieren, wie nun mal ist (riesen Ego!). Schließlich zeigt er später auch seine guten Eigenschaften, lässt Gefühle zu, ist ab und zu auch ein wenig selbstkritisch und lässt nicht immer sein Macho-Gehabe raushängen.
Auch wenn ich sehr darauf gehofft habe, dass Sarah das perfekte Gegenwicht zu Jonas bilden würde – schließlich sind die Kapitel in abwechselnden Sichtweisen geschrieben – da wurde ich leider ein wenig enttäuscht. Positiv überrascht hat mich ihr Selbstbewusstsein und dass sie nicht als kleines, graues, unerfahrenes Mädchen hingestellt wird, dass sie sich nicht kontrollieren lassen will und sehr selbstständig zu sein scheint. Trotzdem erschien sie mir viel zu oft zu naiv und wankelmütig. Erst will sie nur eine Nacht mit ihm verbringen, dann hofft sie, dass er sich in sie verliebt, dann ist sie wieder mit vier Wochen zufrieden, dann hofft sie wieder, dass er ihre große Liebe ist.
Die Chemie zwischen den beiden Hauptprotagonisten mochte ich sehr gerne. Gott sei Dank, denn Erotik und Sexszenen kommen in The Club auf keinen Fall zu kurz – eigentlich gibt es kaum ein Kapitel ohne.
Natürlich könnte ich jetzt sagen, es geht 400 Seiten lang nur um Erotik, einen sexbesessenen, sich selbst liebenden Egozentriker und um ein Mädchen, das zwar selbst schon genügend Erfahrung gesammelt hat, aber trotzdem hofft, den gebrochenen, einsamen Bad Boy zähmen zu können. Und ja. Irgendwie geht es auch darum. Aber nicht auf eine "Shades of Grey"-Art, sondern eher so, dass man die Geschichte auch ernst nehmen kann (das konnte ich bei SoG eigentlich nicht). Die ganze Story rund um Sarah, Jonas und Sex ist gespickt mit ein bisschen Spannung – leider erst gegen Ende – zwei traurigen Kindheiten – wie soll es auch anders sein? – und der Frage, ob Jonas sich wirklich ändern kann. Alles in allem war das Buch doch mehr, als ich erwartet hatte und was die ersten Seiten versprochen haben. Das Ende hat die Lust auf den zweiten Teil enorm verstärkt.
Das Cover fand ich auf den ersten Blick zwar nicht besonders ansprechend, aber auf den zweiten Blick wirkt es doch solide und passend. Wichtig für mich ist ohnehin fast immer nur der Buchrücken. Und der weist wie viele Erotik-Romane eine grelle Farbe auf, die sich auch gut mit den folgenden Bänden im Bücherschrank macht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir für einen Erotik Roman gut gefallen. Die Sprache ist stellenweise ein wenig derb, aber es hält sich wirklich in Grenzen. Die manchmal aufkommenden Feindseligkeiten zwischen Jonas und Sarah fand ich sehr amüsant. Der Schreibstil ist also locker, leicht und flüssig, so dass der Geschichte problemlos gefolgt werden kann.
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Habt ihr The Club – Flirt auch schon gelesen?
Wie hat es euch gefallen?
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!
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