Mittwoch, 11. Oktober 2017

Rezension | "Hasse mich nicht!" von Marah Woolf

Dressler | Hardcover | 464 Seiten | 25. September 2017 | 978-3791500416 | GötterFunke (#2)

"Es war vorbei. Die Götter hatten es nicht geschafft, mich zu beschützen. Hoffentlich hatte Cayden wenigstens ein richtig schlechtes Gewissen." // Seite 119


Reihenfolge der »GötterFunke«-Reihe:

Liebe mich nicht (1)
Hasse mich nicht (2)
Verlasse mich nicht (3)
Das neue Schuljahr beginnt und Jess versucht Cayden zu vergessen, nach allem, was er ihr angetan hat. Aber Zeus und seine Götter haben scheinbar andere Pläne, und schon am ersten Schultag steht Cayden plötzlich vor ihr. Schwebt Jess etwa in Gefahr? Ist Agrios ihr womöglich nach Monterey gefolgt? Jess möchte nicht in den Kampf der
Götter hineingeraten, sondern wünscht sich ein ganz normales Leben – aber was ist schon normal, wenn man die Welt der Götter sehen und betreten kann? Und vor allem: Wie lange kann sie Cayden wirklich hassen?

 
Den ersten Teil der GötterFunke-Reihe habe ich im Februar gelesen und seither habe ich so sehr auf die Erscheinung des zweiten Teils hin gefiebert, weil ich doch unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Wer meine Rezension zum Auftaktband gelesen hat (»hier«), der weiß, wie sehr ich dieses Buch geliebt habe und wie sehr ich darauf gespannt war, wie sich alles weiterentwickelt. Nicht nur in Bezug auf die Gefühle und die Wette zwischen Jess und Cayden, sondern auch bezüglich Jess’ „Gabe“ und der weiteren Einmischung vonseiten der Götter.

Und was soll ich sagen? Auch der zweite Band hat eingeschlagen wie eine Bombe und mich so mitgerissen. Ich habe an einer Leserunde auf Lovelybooks teilgenommen und hatte mir wirklich vorgenommen, mir Zeit zu lassen. Allerdings habe ich es dann doch nicht ausgehalten und das Buch im Nullkommanichts durchgelesen. Besonders gut hat mir gefallen, wie leicht die Autorin alte Ereignisse in die Geschichte einfließen lässt. Bei Reihen, die man zum Erscheinungstermin liest, habe ich oft das Problem (da ich kein Fan von Re-Reads bin), dass ich nicht mehr alle Details zusammenbekomme. Deshalb bin ich immer wieder froh, wenn Autoren es schaffen, kleine Gedankenstützen einzubauen, ohne, dass sie direkt als solche erkennbar sind, aber doch so stark um mich an alte Beziehungen und Gegebenheiten zu erinnern. Marah Woolf macht es da einem wirklich einfach – vor allem für Vielleser. So war der Einstieg für mich ein Kinderspiel. Ich habe es geliebt, wie schnell ich doch wieder in Jess' Welt gefangen war und wie sehr ich diese Charaktere vermisst hatte.

Auch der Plot ist wunderbar ausgearbeitet. Ich persönlich habe mich ja nicht nur auf das Wiedersehen von Jess und Cayden gefreut und die Entwicklung der Wette, sondern auch sehr auf den Showdown mit Agrios. Ich hatte an keiner einzigen Stelle das Gefühl mich zu langweilen, denn es gibt immer wieder Spannung, sehr witzige Schlagabtausch-Momente zwischen Cayden und Jess und natürlich sehr sehr viele unterdrückte Gefühle. Mir war ja schon klar, dass gerade das einen großen Raum im zweiten Band einnehmen wird und auch die Dreiecksgeschichte war ja irgendwie schon vorprogrammiert. Doch mir hat es trotzdem sehr gut gefallen, weil die Thematik des Buches einfach nicht in dem ganzen Kitsch und dem Gefühlsgewusel untergeht. Es wird immer wieder deutlich gemacht, dass Jess in Gefahr ist, dass sie niemandem vertrauen soll und dass Agrios etwas plant. Jess wird auch immer wieder von verschiedenen Figuren vor der Gefahr gewarnt und auch die unterschwellige Spannung, die der neue Charakter Mateo mit sich bringt, ist auf jeder Seite deutlich spürbar. Also keine Angst: Der zweite Teil ist definitiv kein Füll- oder Zwischenband, sondern er trägt maßgeblich – und das auch noch spannend – zur Entwicklung der Geschichte bei.

Ein bisschen schade fand ich dagegen, dass die Götterfamilie – außer Cayden/Prometheus – mir ein bisschen zu kurz kamen. Gerade Athene, Apoll und Hera hatte ich im ersten Band in mein Herz geschlossen, doch ihre Auftritte waren diesmal eher begrenzt oder sie standen schlichtweg nicht im Vordergrund und waren deshalb eher nebensächlich. Für den dritten Band würde ich mir wieder mehr Interaktion mit ihnen wünschen. Gerade Apoll scheint ja mittlerweile schon eine große Fangemeinde zu haben. Ich mag ihn zwar sehr gerne; ich bin aber definitiv ein großer Fan von Hera und Kalchas.

Als sehr positiv wahrgenommen habe ich die Charaktere, die bis auf Robyn alle eine Entwicklung durchmachen; obwohl ... Robyn macht auch eine Entwicklung durch, allerdings in die völlig falsche Richtung. Während ich sie in meiner Rezension zum ersten Teil als "potenziellen Hasscharakter" bezeichnet habe, kann ich das diesmal definitiv bestätigen. Ich habe selten eine Romanfigur so sehr verabscheut. Jess dagegen erschien mir in diesem Band wesentlich schlagkräftiger und stärker, obwohl ich stellenweise wegen ihrer nicht abgelegten Naivität schmunzeln musste. Und auch Cayden hat sich für mich in eine positive Richtung entwickelt. Im ersten Band konnte ich ihn noch nicht so genau einordnen, weil ich doch immer wieder das Gefühl hatte, die Wette ist das einzige, was ihm wichtig ist. Doch dieses Mal habe ich auch seine emotionale Reife wahrgenommen und richtig gespürt, dass ihm was an Jess liegt. Auch wenn er sich immer noch sehr wankelmütig verhält und ich manchmal gerne wissen möchte, was eigentlich in seinem Kopf vorgeht. Meiner Meinung ist da wahnsinnig viel Potenzial gegeben, was die Autorin gerne in Band drei umsetzen kann – schließlich benimmt er sich an der ein oder anderen Stelle immer noch ziemlich unmöglich ;)

Marah Woolfs Schreibstil finde ich einfach klasse! Es ist mir ein Rätsel, wie sie es schafft, mich jedes Mal so einzunehmen, dass ich alles um mich herum vergesse und einfach nur ihr Buch beenden will. Ich finde ihre Sprache und die Tiefe, die sie ihren Charakteren verpasst, einfach nur absolut einnehmend und kurzweilig. Hasse mich nicht! ist leider erst mein zweites Buch von ihr, aber ich werde mir ihre anderen Bücher definitiv noch anschauen. Vielleicht kann ich mich damit bis zum Erscheinungstermin des dritten Bandes (derzeit März 2018) trösten.
Götterfunke – Hasse mich nicht! ist eine wunderbare Fortsetzung des Auftaktbandes, die mich sehr begeistert hat. Der Cliffhanger am Ende lässt einige Spekulationen zu, das Potenzial zur weiteren Charakterentwicklung ist gegeben und der Plot ist super spannend und sehr atmosphärisch aufbereitet. Ich kann den Fortsetzungsband gar nicht erwarten. Ich drücke Jess die Daumen!


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Vielen Dank an Lovelybooks und die Autorin für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr GötterFunke schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Dressler Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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