Berlin Verlag | Hardcover | 275 Seiten | Februar 2003 | 978-3827004673
Originaltitel: A Child's Book of True Crime (2002)
"Daran bin ich schuld, muss der Liebhaber des Mädchens gedacht haben. Das habe ich ihr angetan. Wahrscheinlich wäre er lieber selbst das Mordopfer gewesen." // Seite 35
"Daran bin ich schuld, muss der Liebhaber des Mädchens gedacht haben. Das habe ich ihr angetan. Wahrscheinlich wäre er lieber selbst das Mordopfer gewesen." // Seite 35
Die blutjunge Kate ist Lehrerin an einer Grundschule im Herzen Tasmaniens, der ehemaligen australischen Sträflingskolonie. Ihr Lieblingsschüler ist Lucien, ein hochbegabter, eigenwilliger Junge, Ebenbild seines Vaters, dessen Verführungskünsten Kate erlegen ist. Die Frau des Geliebten, eine rothaarige, orchideenhafte Schönheit, hat gerade ein Buch veröffentlicht: "Mord in Black Swan Point". Es ist die Geschichte eines wahren Mordes, der sich hier auf der Insel ereignet hat und nie wirklich aufgeklärt wurde - ein klassisches Eifersuchtsdrama.
Je mehr sich Kate in ihre lolitahafte Beziehung zu Luciens Vater verstrickt, desto größer wird ihr Interesse an "Mord in Black Swan Point", der die Dreieckskonstellation, auf die sie sich eingelassen ht, auf fatale Weise widerspiegelt und ihr einen blutigen Ausgang zu prophezeien scheint. Um ihre Gedanken zu ordnen, beginnt Kate, ihr eigene Version des Mordfalls niederzuschreiben. Ihr geheimer Adressat ist Luicen, dessen merkwürdiges Verhalten im Unterricht sie zunehmend alarmiert. Mit jedem Kapitel dieses Märchens eines wahren Mordes wächst die Obsession der jungen Frau, die sich immer stärker mit der Rolle des Opfers identifiziert. Zu Recht?
(dem Buch entnommen)
9 Kapitel
Trotzdem ist es mir manchmal schwer gefallen, der Geschichte zu folgen. Die Autorin kombiniert hier die Einblicke in Kates Gedanken mit der Geschichte eines Modes und Ausschnitte in das 'Kinderbuch', das Kate darüber schreibt, miteinander, was bei mir zu Verwirrungen geführt hat. Die Narrative wird schnell unübersichtlich, da Kate in ihren Gedanken hin und her springt. Als Erzählart fand ich dies realistisch, doch sobald die Protagonistin anfängt, immer mehr über den wahren Mord zu sinnieren und ihre eigene Situation damit gleichzusetzen und sich in die Rolle des Opfers zu denken, war für mich nicht immer deutlich, was wirklich passiert und was nur in ihrer Fantasie oder den Erzählungen stattgefunden hat. Das macht "Märchen eines wahren Mordes" definitiv zu einem anspruchsvollen Buch, auf das man sich voll und ganz konzentrieren muss.
Die Charaktere selbst sind nicht unbedingt sympathisch, die Hauptperson eingeschlossen, aber Hooper hat alle sehr realistisch dargestellt und schonungslos ihre Schwächen beleuchtet. Alle sind irgendwie verkorkst. Kate selbst hat einige eher negative Eigenschaften und auch ihr Handeln ist keineswegs perfekt, was sich schon daran zeigt, dass sie eine Affäre mit dem Vater eines Schülers hat. Diese Punkte spricht die Autorin ganz direkt an und der Leser bekommt einige unbequeme Details, die meiner Meinung nach nicht nötig waren, aber zum Ton der Geschichte insgesamt passen.
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen. Dadurch, dass es so direkt und offen alle Schattenseiten der Charaktere aufdeckt und auch ihr Handeln nicht beschönigt, ist es mir nicht leicht gefallen, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen, und die komplizierte Narrative hat mich mehr als einmal irritiert. Davon abgesehen fand ich aber die Handlung sehr interessant und ich war gespannt, mehr über den Mord und Kates Schicksal zu erfahren. Die Parallelen und auch die Reaktionen der Protagonistin auf diese waren sehr gut ausgearbeitet, weshalb die Geschichte mich trotz allem fesseln konnte. Deshalb vergebe ich:
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Noch einen schöne Woche :)
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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.
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