argon hörbuch | Hörbuch | 9h 6 | 21. September 2017 | 978-3-7373-5506-3 | Scythe (#1)
"Was die Menschheit betraf, gab es nichts neues mehr zu erfahren. [...] Und das bedeutete, dass kein Mensch wichtiger war als irgendein anderer." // Seite 18
Reihenfolge der »Scythe«-Reihe:
Die Hüter des Todes
Der Zorn der Gerechten (2)
... (3)
Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …
Ich muss zugeben, ich hatte mich anfangs gar nicht mal so wirklich
für Scythe – Die Hüter des Todes interessiert. Das Cover hat mich zwar
angesprochen, die Seitenzahl allerdings leider ein wenig abgeschreckt
und auch mit dem Klappentext konnte ich leider nicht allzu viel
anfangen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das gut sein
kann. Zumal ich den Ärger der Neal Shusterman-Fans bezüglich der
"Vollendet"-Reihe sehr nachvollziehen konnte und den Autor deswegen
eigentlich eher meiden wollte (wie man sieht, hat das nicht allzu gut
geklappt). Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieses Buch sich direkt zu
meinem Jahreshighlight hocharbeiten würde.
Dieses
Werk von Neal Shusterman hat mich schlichtweg mit allem überzeugt. Er
hat in Scythe eine so vielschichtige, umfassende und spannende Welt
erschaffen, die mich mit jeder Seite mehr begeistern konnte. Nicht nur,
weil sie vom Setting her perfekt aufgebaut ist oder weil sie einfach nur
interessant ist oder von der Kreativität des Autors nur so strotzt,
sondern, weil alle Ereignisse, alle Wendungen, alle Spannungsbögen und
jede einzelne Handlung zusammengenommen logisch ist und nur so wirkt, als müsse es genauso
sein, als könnte es in ein paar Jahren genauso ablaufen. Dabei spielte
es für mich gar nicht mal eine Rolle, ob das weit hergeholt ist, ob es
Sinn ergibt, ob es möglich wäre oder ob es wirklich mal so ablaufen wird. Neal Shusterman hat mich überzeugen können, weil er es hat einfach so aussehen lassen, als wäre es das.
Die Idee, in einer Welt zu
leben, in der die Menschen die Unsterblichkeit erreichen, weil
Krankheit, Tod, Krieg und Armut besiegt sind, in einer Welt zu leben, in
der jedoch das stetige Bevölkerungswachstum eingeschränkt werden muss
durch verschiedene Todesengel, fand ich unglaublich einnehmend. Natürlich ist diese
Welt auch nicht frei von Korruption, von Missgunst, von Todessehnsucht,
von moralischer Unkorrektheit, was Komplikationen mit sich bringt, die der Autor auch überhaupt nicht überspielen will oder außen vor lässt, sondern gekonnt in die Geschichte integriert und damit auch hier die Schwachstellen eines nahezu perfekten "Systems" aufzeigt. Dieses Setting, diese
Hintergrundinformationen und diese allgemeine Welt wirkten auf mich
schlichtweg fesselnd, tiefgründig und absolut grandios ausgearbeitet.
Auch
der Verlauf des Plots hat mich abgeholt: die leichte Einführung in die
Geschichte, das Erklären der Nachlese, das Kennenlernen von Citra und
Rowan. Ich fand diese Art der Einführung in das Buch vom Autor gut
gewählt. Nicht nur, weil ich Zeit hatte, mich in der Geschichte zurecht
zu finden (was bei einem Hörbuch ja auch immer doppelt schwer ist),
sondern auch die verschiedenen Charaktere langsam kennenzulernen. Im
weiteren Verlauf gab es zusätzlich einige Wendungen und
Spannungsmomente, mit denen ich auch ehrlich gesagt nicht gerecht hatte
und die die Geschichte für mich in eine neue Richtung gelenkt
haben. Ich war mir also nie wirklich sicher, wie der Plot weitergeht,
was aus Citra und Rowan wird, wer Einfluss auf die beiden nehmen wird
und wer am Ende ein Scythe wird. Ich lag zum Schluss zwar richtig, trotzdem
hätte es auch ganz anders ausgehen können.
Bedenken
sollte man bei diesem Buch auf jeden Fall, dass es sich sehr stark um
den Tod dreht. Es werden dabei nicht nur ständig verschiedene Todesarten aufgezählt oder
die Todesangst der einzelnen Menschen geschildert, sondern es gibt schon
einige leicht brutale und blutige Momente, ohne die das Buch aber leider
meiner Meinung nach nicht auskommt. Mir hat das sehr gut gefallen,
obwohl dabei hinterfragt werden sollte, inwieweit Jugendliche ab 14
Jahren das aufnehmen. Ich finde es wichtig, auch in einem solchen Alter
so eine Thematik zu erklären, zu hinterfragen und Jugendlichen nahe zu
bringen. Ich finde das Thema auch nicht zu „krass“ für diese
Altersgruppe, weswegen ich die Jugendfreigabe trotz einiger ausgewählter
Szenen trotzdem so unterschreiben würde.
Gut gefallen hat
mir die vom Autor gewählten Erzählperspektiven. Zwar stehen Citra und Rowan die meiste Zeit im Vordergrund, allerdings
werden die Kapitel mit Nachlese-Tagebucheinträgen verschiedener bekannter Scythe
beendet. Dort hinterfragen diese die Scythe-Regeln, äußern ihre
Gedanken zu Vorkommnissen oder Entwicklungen oder erzählen einfach
normale Gedanken zum aktuellen System oder zur aktuellen Gesellschaftsordnung. Ich fand das gerade im Hörbuch super
spannend umgesetzt, weil dort für die verschiedenen Scythe (beispielsweise Faraday,
Curie, Goddard) unterschiedliche Stimmen eingesetzt wurden,
was die verschiedenen Tagebucheinträge nicht nur deutlich voneinander
abtrennte, sondern auch sehr abwechslungsreich gestaltet war.
Positiv
hervorheben möchte ich noch die Charaktere bzw. deren Entwicklung. Wie
wahrscheinlich klar sein dürfte, mochte ich nicht alle Charaktere.
Gerade für die Scythe, die ihr Amt und ihre Tätigkeit ausnutzen, Spaß an
der Nachlese haben und mit besonderer Grausamkeit vorgehen, hatte ich
nicht besonders viel übrig, aber es gab natürlich auch viele andere
Charaktere, mit denen man sich als Leser identifizieren kann oder deren
Schicksal einem mehr am Herzen lag, als das anderer. Am meisten anfangen
konnte ich mit den beiden Scythe Faraday und Curie, weil sie deutlich
machen, dass das Scythetum nicht an jedem spurlos vorbei geht und dass
man auch ein Todesengel sein und Nachlese betreiben kann, ohne, dass es
einen kalt lässt, selbst, wenn es nach außen so aussieht. Gerade das macht Scythe Faraday während der Ausbildung mehrfach deutlich, weswegen er mir mehr als positiv aufgefallen ist und ich seine Figur sehr mochte.
Trotzdem
sind es Citra und Rowan, die im Vordergrund stehen und die wohl die
größte Charakterentwicklung durchmachen. Ich habe bewundert, wie
sie beide anfangs sehr gegen das Scythetum (innerlich) rebelliert haben,
sich gegen die Ausbildung gewehrt haben und beide auch nichts mit dieser Berufung anzufangen wussten. Beide sind sich am Anfang so ähnlich in ihrer
Art und ihrer Rebellion, aber doch auch sehr unterschiedlich in ihrem Denken und Auftreten, dass ich es unglaublich spannend umgesetzt
fand, wie sie sich beide in komplett andere und unterschiedliche
Richtungen entwickeln. Gerade diese Verwandlung und diese Entwicklung
geschieht sehr langsam und gemächlich, hat mich als Leser aber überhaupt
nicht losgelassen.
Da ich sowohl die Printausgabe,
als auch das Hörbuch besitze, kann ich diesmal sogar etwas zum
Schreibstil und zur Hörbuch-Umsetzung sagen. Scythe – Die Wächter des
Todes ist mein erstes Buch von Neal Shusterman (obwohl er mir durch
seine „Vollendet“-Reihe natürlich trotzdem ein Begriff ist), weswegen
ich auch nicht wirklich wusste, was ich zu erwarten hatte. Vielleicht
ist das der Grund, warum ich seinen Schreibstil einfach sowas von lieben
gelernt habe. Nicht nur, wie er seine Geschichte aufbaut, wie er seiner
Handlung Leben einhaucht und sie durch die verschiedenen
Scythe-Tagebucheinträge interessanter macht, sondern wie mühelos man ein
528-Seiten-starkes Buch einfach so weglesen kann. Er hat mich so sehr
gefangen genommen, er brilliert mit einem fantastischen Schreibstil und
er fängt den Leser so gekonnt ein, wie ich es selten bei einem Autor
erlebt habe.
Genau das gleiche kann ich auch zum
Sprecher Torsten Michaelis sagen. Auch hier war es das erste Mal, dass
ich ein Buch von ihm vorgelesen bekomme habe, aber ich war hin und
weg. Er hat mich so leicht und spielend fesseln können durch seine verschiedenen Stimmlagen, seine eigene Interpretation von Citra und
Rowan und seine besondere Betonungen bei hitzigen Diskussionen. Er
macht das durchweg professionell, was mir ein rundum
perfektes Paket und sehr fesselnde Lese- bzw. Hörstunden beschert hat.
Am Anfang war ich ja sehr skeptisch, aber dann hat es mich doch umgehauen: Scythe – Die Hüter des Todes ist ein brilliantes Werk eines brillianten Autors, der es wie kein anderer schafft, die Leser einzufangen und sie auch in seiner absolut spannenden und fantastischen Welt der Nachlese festzuhalten. Mich hat vieles von dem, was er in seinem Werk erzählt, nachdenklich zurückgelassen; vordergründig vor allem die Frage, wie ich es bis zum nächsten Band aushalten soll. Dieses Buch dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen.
WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar (Hörbuch).
Habt ihr Scythe – Die Hüter des Todes schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende!
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende!
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Argon und dem Fischer Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.
Oh man, ich sollte aufhören mich durch die Blogs zu klicken und mir Rezensionen durch zu lesen. Da bald wieder Weihnachten ist, wächst die Wunschliste eh unaufhörlich.. und jetzt noch ein Buch, was mein Interesse weckt!
AntwortenLöschenEine super schön geschriebene Rezension! Werde mir das Buch definitiv näher anschauen :)
Einen schönen Restabend und liebe Grüße
Luisa
Hallo Luisa,
Löschenmeine Wunschliste wächst in letzter Zeit auch leider ins Unermessliche, aber dafür sind wir ja auch Buchliebhaber :D
Vielen Dank! Es ist ein sehr lesenswertes Buch :)
Liebste Grüße und eine schöne Restwoche
Julia