„Völlig verwirrt und jetzt auch von den Schmerzen erschöpft, ließ ich mich zurück auf den Stuhl sinken und wollte schon die Augen schließen, als Fish mich fassungslos machte, indem er sagte: „Nein, ganz im Gegenteil. Sie sind der Richtige, Max. [...]“ // Seite 239
Klappentext
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Bewertung
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Die Charaktere haben es mir leicht gemacht, mich von Anfang an in die Geschichte hinein zu versetzen. Max war mir direkt sympathisch, ebenso seine Pflegetochter Jola und sogar – man mag es kaum glauben – Max’ Bruder, der pädophile Kinderschänder Cosmo. Fitzek hat es mal wieder geschafft, mich in seine Welt der Verbrechen und Verschwörungen mitzuziehen und mich mit den Charakteren mitfiebern zu lassen. Am Anfang der Geschichte gibt es viele Handlungsstränge, die zwar verwirrend sind, sich aber nach und nach zu einem Gesamtbild formen. Fitzeks Kunst, unerwartete und rätselhafte Wendungen einzubauen und schnell Spannung zu erzeugen, hat er auch in „Das Joshua-Profil“ wieder perfekt gezeigt. Die Geschichte zeigt zwar einige Schwächen (Eine funktionierende Waffe als Briefbeschwerer? Überleben einer Hausexplosion?), doch durch den fortgeführten Spannungsbogen ist dies zu vernachlässigen und hat mich bei der Geschichte eher weniger gestört.
Besonders beeindruckt – und damit hatte ich nicht gerechnet – war das Nachwort. Fitzek schreibt dort über seine persönliche Meinung über Misshandlung, Missbrauch, Kinderschänder, Big Data und Predictive Policing, was mich gleichermaßen traurig gemacht und zum Lachen gebracht hat. Insgesamt kann ich jedem nur empfehlen, seine Nachworte und Danksagungen zu lesen. Diese haben mich schon des öfteren erheitert.
Was meiner Meinung nach kein anderer so gut kann wie Fitzek ist das Schreiben über hoch aktuelle Themen. So werden im „Joshua-Profil“ die Themen Snowden, NSA, Datenschutz und Predictive Policing angesprochen und nehmen einen großen Platz im Plot ein. Jedoch ist es nicht notwendig, sich darüber zu informieren, bevor man das Buch liest. Vor allem auf Predictive Policing geht Fitzek in seinem Nachwort nochmal genauer ein; die Arbeit des Programms ist aber dem ein oder anderen vielleicht auch aus dem Tom-Cruise-Film „Minority Report“ bekannt.
Meinen allergrößten Respekt hat Herr Fitzek für die Marketing-Kampagne von „Die Blutschule“ und „Das Joshua-Profil“. Auf der Facebook-Seite hat er lange das Buch von Max Rhode beworben und erst spät wurde das Geheimnis gelüftet, dass der besagte Schriftsteller nur ein Pseudonym ist. Ebenfalls den größten Respekt für sein Auftreten auf der Frankfurter Buchmesse als bärtiger, tätowierter Schriftsteller. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder ihn als Sebastian Fitzek erkannt hat ;)
„Die Blutschule“ vor dem neusten Werk zu lesen, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. Wichtige Textpassagen, die die Geschichte beeinflussen, werden zitiert. Sowohl am Anfang, als auch im Mittelteil werden sogar Seiten komplett aus „Die Blutschule“ abgedruckt. Jedoch kam es mir so vor, als hätte der Plot rund um Max, Jola und Joshua mehr Sinn ergeben und das ganze rund werden lassen. Vor allem Max und Cosmo erschienen mir dadurch glaubhafter, da ihre Charaktere durch „Die Blutschule“ realer und um einiges tiefer wirkten.
Fazit
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Zitate
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"Vor mir, auf dem Asphalt, lag ein Mann, der in seiner Jugend weitaus Schlimmeres getan hatte, als mit Steinen zu werfen. Er pfählte Katzen, schmiss Molotowcocktails in offen stehende Fenster, und neben Tierquälerei und Zündeln hätten sicher auch die nassen Laken, die seine Mutter jeden Morgen wechseln musste, einen psychopathischen Hinweis auf die psychopathische Zukunft des Heranwachsenden geliefert. Wenn er denn Eltern gehabt hätte, denen es nicht gleichgültig gewesen war, dass aus ihrem Jungen ein psychopathischer Kindervergewaltiger wurde.“ // Klappentext oder Seite 53/54
„Menschen müssen verdrängen, und mir war das in den letzten fünfundzwanzig Jahren erstaunlich gut gelungen. Ich hatte die Erinnerung an die Schrecken meiner Kindheit in eine schwarze Truhe gesteckt, sie mit schweren Ketten umwickelt, ein dickes Vorhängeschloss befestigt und sie die steile Treppe nach unten in den Keller meines Bewusstsein getragen, wo sie hinter einem Bretterverschlag über die Jahre verstaubt und vermodert war.“ // Seite 282
WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
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Joshua-Profil wird zur Serie
Schöne Idee. Und toller Einstieg. Werde das Buch kaufen. Danke für die Infos.
AntwortenLöschenHallo! :)
AntwortenLöschenWirklich eine gelungene Rezension, die Lust auf mehr macht! Mich persönlich hat der Klappentext immer abgeschreckt, da er null nach Fitzek klingt. Fand ich immer ziemlich schade. Kennst du denn schon "Der Augensammler", "Augenjäger" und "Der Nachtwandler"? Die solltest du auf jeden Fall lesen.
Liebe Grüße!
- Peter
http://petersbuecherkiste.blogspot.com/
Hallo Peter,
Löschendanke für deinen Kommentar :)
Die drei habe ich tatsächlich schon gelesen. Die einzigen beiden, die ich bisher noch nicht gelesen habe (aber hier schon rumstehen) sind "Das Kind" und "Der Seelenbrecher". Hast du die beiden schon gelesen?
Wie fandest du sie?
Liebe Grüße
Julia