Donnerstag, 10. Dezember 2015

Rezension | "Die Seiten der Welt" von Kai Meyer

Fischer FJB | Hardcover | 556 Seiten | 25. September 2014 | 9783841421654

"Jedes Buch ist ein Ort, an den man wieder und wieder zurückkehren kann." // Seite 57

Reihenfolge der "Die Seiten der Welt"-Bücher
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Die Seiten der Welt (1)
Nachtland (2)
Blutbuch (3)

Inhalt (Quelle: Buchrücken)
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Jedes Buch hat geheime Seiten
»Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.«
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Ahnen birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln. Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht - und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt...
Ein magischer Roman voller phantastischer Abenteuer

Der Autor (dem Buch entnommen)
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Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.

Aufbau
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Erster Teil - Die Bücher und die Nacht
Zweiter Teil - Die Refugien
Dritter Teil - Die Entschreibung
Nachspiel - Schattentinte
Abermals unterteilt in insgesamt 62 Kapitel.

Dem Buch liegt zudem ein Lesezeichen mit dem Aufdruck Libropolis bei, dessen Bedeutung in der Geschichte erklärt wird.

Meinung
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Kai Meyer schafft mit seinem neusten Roman eine Welt, in der sich alles um Bücher dreht. Neben sprechenden Lesesesseln und -lampen, Buchstaben, die aus den Seiten fallen und Kolonien bilden, und allerhand anderen Kreaturen gibt es die Möglichkeit, durch Bücher zu reisen, durch Bücher Magie zu wirken (die Bibliomantik) und sogar die geheime "Bücherstadt" Libropolis, in der es so gut wie jedes Buch gibt, das das Herz begehrt. Diese Welt birgt aber nicht nur positives: Man kann mit der Bibliomantik auch Schaden anrichten und Furia muss sich einigen Gefahren entgegenstellen. Es gibt einen großen Konflikt und darin mehrere Positionen, die sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie das Leben sein sollte. Man kann jede Seite verstehen und es fällt dem Leser schwer, sich zu entscheiden, was richtig und was falsch ist; die Protagonistin selbst handelt an mehreren Stellen sehr grenzwertig, weil sie glaubt, im Recht zu sein, und ist damit keinesfalls allein. Meyers Welt kann durchaus brutal und unbarmherzig sein - was die ganze Sache unglaublich faszinierend macht.

Man hat vielschichtige Figuren (vor allem die Protagonistin), über deren Entscheidungen man ausgiebig diskutieren könnte. Man mag nicht immer zustimmen, aber man kann normalerweise nachvollziehen, warum die Charaktere glauben, nicht anders handeln zu können. Die Nebenrollen sind ebenfalls interessant und zwar bunt zusammengewürfelt, aber jede hat ihren festen Platz und passt hervorragend in die Geschichte. Außerdem stecken die Figuren voller Überraschungen, es ist lange unklar, wer Freund, wer Feind und wer "neutral" ist.
Hinzu kommt eine wendungsreiche Handlung, die sehr fantasiereich und auch spannend ist. Furia und ihre Begleiter durchleben einige Abenteuer, wobei jeder einen eigenen, ganz individuellen Antrieb hat. Auch die Gesellschaft, die der unseren ähnelt, sich aber durch das Vorkommen der Bibliomantik und natürlich durch die Elemente der Phantastik von ihr unterscheidet, wird recht gut erklärt und der historische Hintergrund hat mich besonders interessiert. Ich hätte gerne mehr erfahren und ein paar offengebliebene Detail-Fragen (die für die Handlung des Buches keine größere Rolle spielen) beantwortet bekommen, aber insgesamt ist die Geschichte in sich rund und findet auch einen gelungenen Abschluss, der zu den vorherigen Ereignissen passt und auf mich recht realistisch wirkt. Generell kann man sagen, dass Kai Meyer die Phantastik und den Realismus gut ausbalanciert hat. Die Fantasy-Elemente sind glaubhaft in das Geschehen eingebunden und die Welt ist, wie bereits erwähnt, sehr faszinierend - nicht nur, weil sich viel um Bücher dreht, aber auch. Die Welt bietet so viel Potential und eröffnet unendliche Möglichkeiten, was es noch geben könnte, was noch möglich sein könnte, was erreicht werden kann.

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich das Ende. Es ergibt zwar Sinn und passt zur Geschichte, aber irgendwie waren mir die Erklärung und die Auflösung fast zu einfach. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sich alles so zusammenfügen würde, aber ich hatte wohl etwas anderes erwartet.

Fazit
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Trotz dieser kleinen Kritik bekommt "Die Seiten der Welt" von mir 4,5 Sterne. Das Buch hat mich sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Absolute Empfehlung!
★★★★ 4,5/5 Sterne

WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
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Leseprobe
Verlagsseite
Homepage des Autors
Seite zu den Büchern

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Diese Rezension wurde ursprünglich am 19. September 2014 hier veröffentlicht.
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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

2 Kommentare:

  1. Huhu,

    schöne Rezension. Ich glaube jetzt schreib ich es doch wieder drauf auf die Wuli :)

    Liebe Grüße

    Sunny

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    Antworten
    1. Hey,

      danke :) Und ja, tu das nur :) Es ist ja immer auch alles Geschmackssache... ich hoffe, dass das Buch dir gefallen wird, wenn du es denn irgendwann liest!

      Liebe Grüße,
      Kerstin

      Löschen

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