„Ich dachte immer, Geschichte ist langweilig, und jetzt schreibe ich hier meine eigene." // Seite 82
Klappentext
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Bewertung
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Die Protagonisten Ruby war mir dermaßen unsympathisch, dass sie mich an einigen Stellen hat wahnsinnig werden lassen. Ja, ich weiß, sie ist 15, Teenager, Pubertät, da mussten wir alle mal durch, aber durch ihre Naivität und Unreife konnte ich in keiner der 415 Seiten einen Zugang zu ihr finden. Den Versuch habe ich aber ehrlich gesagt schon ab Seite 61 aufgegeben, als sie ihre Nachbarin tot im Garten liegen sieht, aber ein paar Sätze weiter nur noch daran denkt, dass sie ihr Handy bei ihren Freunden hat liegen lassen. Oder als sie gefühlte 50 Mal aus dem Haus rennt, bevor sie daran denkt, nachzusehen, ob es draußen nicht doch vielleicht regnet. Oder, oder, oder ... Oft habe ich mich gefragt, wieso gerade sie so lange überlebt. Außer Simon – der Stiefvater von Ruby, leider nur ein Nebencharakter – konnte mich die anderen Charaktere ebenfalls wenig überzeugen.
Ebenso wie die Charaktere hat mich auch der Schreibstil desöfteren provoziert. Gut, Ruby will nicht fluchen, deshalb wurden alle Flüche durch Schmetterlinge ersetzt (ja, ernsthaft, in einem Endzeit-Thriller). Am Anfang empfand ich das als etwas besonderes und nettes, aber später hat es mich in meinem Lesefluss gebremst, da ich mehrmals versucht habe, die Schmetterlinge durch Wörter zu ersetzen. Ähnlich ging es mir bei ihren jugendlichen Ausrufen wie HÄ?! und WAS?! und HALLO?! oder sonstigen jugendlichen Ausbrüchen in Großbuchstaben. Der jugendliche Schreibstil passte allerdings zu Ruby und zur Geschichte und ließ sich trotz der genannten Ausnahmen doch recht flüssig lesen.
Da ein zweiter Teil erscheinen soll, werde ich nicht auf die verschiedenen Handlungsstränge und die offenen Fragen, die diese aufgeworfen haben, eingehen. Zum Beispiel: Was wollte der Mann vor ihrem Haus von ihr? Was soll die Sache mit Darius und Saskia? usw. Schließlich bleibt ja noch die Hoffnung, dass sie in der Fortsetzung aufgeklärt werden. Und ja, die Hoffnung habe ich wirklich.
Während Ruby und ihre Begleiter für mich sehr blass erschienen, hat Virginia Bergin es trotzdem geschafft, mich in ihre Welt abtauchen zu lassen. Die Handlungsplätze, die Leichen, der Himmel, die Atmosphäre an sich und die Seuche fand ich gut ausgearbeitet, viel besser als die Charaktere. Ihre bildliche und gute Beschreibung hat mich für den Rest stellenweise entschädigt.
Fazit
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Zitate
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"Das ist etwas, was man wissen muss, etwas, das ich gelernt habe über Angst und Trauer und Entsetzen, und was sie mit dir machen. Sie machen dich innerlich zu Brei.“ // Seite 87
„Geh und such dir Hilfe." Ich dachte, er würde noch weitersprechen und mir sagen, was ich tun sollte. "Ich hab dich lieb", sagte er.“ // Seite 167
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