Sonntag, 17. Januar 2016

Rezension | "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" von Lucy Clarke



Piper Verlag | Broschiert | 14,99 € | 400 Seiten | 13.04.2015 | 978-3492060127

"Schwarzes Wasser trudelt um ihre Füße, aber sie fühlt die Kälte nicht. Sie fühlt gar nichts außer einem verhängnisvollen, schwindelerregenden Gefühl der Unwirklichkeit." // Seite 349

Klappentext
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Abrupter kann das Schicksal kaum zuschlagen: Als Eva nur wenige Monate nach der Hochzeit ihren Mann durch einen Unfall auf See verliert, erstarrt sie vor Schmerz. Ihr gerade erst begonnenes Leben als glückliche Ehefrau soll schon zu Ende sein? Eva fühlt sich völlig allein in ihrer Trauer und reist nach Tasmanien, um Trost bei Jacksons Angehörigen zu finden. Doch so bezaubernd die australische Insel ist, so abweisend verhält sich Jacksons Familie. Warum nur wollen sein Vater und sein Bruder partout nicht über ihn sprechen? Auf Eva warten schockierende Wahrheiten, die sie zu einem schicksalhaften Sommer in der Vergangenheit führen - dem Sommer, in dem es zu schneien begann.

Meinung
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Sowohl das Cover, als auch der ganz außergewöhnliche und schöne Buchschnitt haben mich bei diesem Buch besonders angesprochen. Deshalb bin ich dem Piper-Verlag umso dankbarer, dass er mir ein Exemplar zum Rezensieren zugesandt hat. Der Klappentext hat mich ebenso begeistert, aber da ich die Autorin vorher nicht kannte, hatte ich keine große Erwartungen an den Roman. Ich wollte mich einfach überraschen lassen. Und wurde überrascht.

Lucy Clarke hat mit "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" eine wunderbare, traurige und geheimnisvolle Geschichte geliefert, die mich stellenweise sehr berührt hat; eine Geschichte voller Trauer, Schmerz, Verrat, Hoffnung und Gefühlen, die eigentlich nicht auftreten sollten.

Die lebendigen Schilderungen von Tasmanien und der Umgebung dort – vom Strand bis hin zum Hafen – vermittelten mir den Eindruck, selbst vor Ort zu sein und bereiteten mir sogar ein wenig Fernweh. Auch die Beschreibung vom Freitauchen und vom Beobachten der Unterwasserwelt ergaben bei mir eindrucksvolle Bilder. An manchen Stellen hätte ich mir eine nähere Beschreibung der Landschaft gewünscht, aber das hätte wohl den Rahmen der Geschichte gesprengt.

Während ich mich wunderbar mit der Protagonistin Eva identifizieren konnte, ihr Leid als Neu-Witwe verstand und ebenso das Bedürfnis von Zuhause wegzugehen und die unbekannte Familie ihres verstorbenen Ehemanns zu besuchen und kennen zu lernen, umso unsympathischer war mir Jackson aufgrund der massenhaften Geheimnisse und Lügen, die man von und über ihn erfährt. Und obwohl es nicht ungewöhnlich ist, mit Jackson nicht warm zu werden – vielleicht ist es sogar gewollt oder zumindest einkalkuliert, so wie sich alles entwickelt – fehlte mir an manchen Stellen doch das Verständnis für Evas Verhalten, für ihre Trauer, ihren Zweifel und ihre Unfähigkeit eine Entscheidung zu treffen.

Meiner Meinung nach ist die Geschichte sehr spannend erzählt. Mit jeder Lüge und mit jedem Geheimnis, das neu aufgedeckt wurde, kamen neue Fragen auf; man musste einfach weiterlesen um die geforderten Antworten zu erhalten. Der fesselnde und angenehme Schreibstil haben maßgeblich dazu beigetragen. Einziger Kritikpunkt meinerseits und damit auch ein Stern Abzug ist das Ende, das ich leider vorausgeahnt hatte. Weniger Andeutungen im Hauptteil hätten es sicher unerwarteter und überraschender gestaltet. Vor allem, weil sie oft verletzt wird, ihre Vergangenheit in Frage stellt und man ihr die Chance bietet, alles hinter sich zu lassen und von vorne anzufangen.

Während hinter jedem Geheimnis im Plot ein weiteres Geheimnis steckt, so ist das mit dem Titel von Lucy Clarkes Werk auch nicht anders. So gehört auch zu "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" eine wunderschöne, aber ebenso traurige Geschichte, die all die Ereignisse ins Rollen gebracht wird.

Fazit
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Für mich war dies mein erster Lucy Clarke Roman und es wird auch sicher nicht der letzte sein. Die Geschichte war spannend aufgebaut, der Schreibstil hat mich überzeugt und auch die Charaktere waren ansprechend. Das vorhersehbare Ende enttäuscht mich zwar ein wenig, aber tut dem Plot ganz sicher keinen Abbruch; das Ende ist rund und schließt ein wunderbares Werk ab. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung
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★★★★ 4/5 Sterne

Zitate
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"Also habe ich geschwiegen, und je tiefer die Lügen in unser Leben eindrangen, desto schwieriger wurde es, die Wahrheit zu bewahren." // Seite 255

„Ich habe unser Schicksal in deine Hände gelegt. Natürlich hast du die Frage bejaht, denn damals wusstest du das alles noch nicht." // Seite 187

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Herzlichen Dank
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... geht an dieser Stelle an den Piper Verlag, der mir dieses Buch zum Erstellen einer Rezension zur Verfügung gestellt hat.


2 Kommentare:

  1. Mein Sommerbuch im letzten Jahr. Das neue von Lucy Clarke werde ich die nächsten Tage beginnen.

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    Antworten
    1. Hallo Gisela,

      tut mir Leid, deinen Kommentar habe ich wohl übersehen. Ich hoffe, das neue Buch hat dir auch gefallen? Bald gibt es ja noch eine Neuerscheinung von Lucy Clarke :)

      Liebste Grüße
      Julia

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