Freitag, 19. Februar 2016

Rezension | "Frostkuss" von Jennifer Estep


Piper Verlag | Taschenbuch | 8,99 € | 400 Seiten | 11.05.2015 | 978-3492280310

"Ich hatte doch nicht geglaubt, dass irgendwas davon tatsächlich real war. Aber jetzt war ich auf dem Weg zur echten Gläubigen." // Seite 182


Klappentext
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Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy lernen sie, ihre Fähigkeiten richtig einzusetzen. Gwen Frost besitzt ein einzigartiges Talent: die »Gypsy-Gabe«. Eine einzige Berührung reicht aus, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber die mythische Welt steht vor einer tödlichen Bedrohung, und Gwen befindet sich plötzlich im Zentrum eines großen Krieges.

Meinung
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Lange schon wollte ich dieses Buch kaufen, da ich so viele Bilder auf Instagram davon gesehen habe. Aber wie das eben immer so ist: Die Wunschliste wächst, der Stapel ungelesener Bücher ebenso und man findet kaum noch Zeit (und bei mir leider auch Geld und Platz), sich all die Wünsche zu erfüllen. Doch der Piper-Verlag hat mir einen großen Gefallen getan, als er mir Frostkuss zum Rezensieren zugesandt hat. Vielen Dank dafür!

Die Geschichte rund um die Mythos Academy finde ich richtig interessant und spannend. Frostkuss beginnt mitten im Geschehen, ohne Vorgeschichte oder große Einführung – was mich am Anfang ein wenig gestört hat, aber wie das immer so ist ... nach den ersten paar Seiten steckt man mittendrin. Gwen, die von ihren Mitschülern nur Gypsymädchen genannt wird, geht seit dem Tod ihrer Mutter vor zwei Monaten auf diese besondere Schule, an der alle ihre Mitschüler über magische Kräfte verfügen. Auch wenn Gwen eine Gabe besitzt, die sogenannte Gypsy-Gabe, die ihr ermöglicht, Gegenstände zu berühren und etwas über deren Geschichte zu erfahren, so weiß sie selbst nicht so genau, was sie überhaupt dort zu suchen hat. Der Leser wird bei dieser Frage ebenso lange im Dunkeln gehalten – was zusammen mit Gwens Leidensgeschichte, ein paar Kämpfen auf dem Schulgelände, dem Love-Interest Logan Quinn und den mysteriösen Vorgängen zwischen den beiden Göttern Loki und Nike einen kompletten Spannungsbogen bildet. Des Rätsels Lösung erfährt man erst gegen Ende des Buches. Obwohl ich mich nicht besonders für Mythologie interessiere – etwas, was ich mit der Protagonistin gemeinsam habe –, hat es Jennifer Estep geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und zu begeistern.

Einen richtigen Cliffhanger gibt es nicht, was ich etwas schade fand. Ein paar Stellen waren meiner Meinung nach perfekt, um den Leser im Regen stehen zu lassen und ihn ganz offensichtlich aufzufordern auch den zweiten Teil zu kaufen (da spricht wahrscheinlich die Marketing-Studentin in mir ;)). Die Schiene für eine Lovestory zwischen dem normalen und durchschnittlichen Mädchen und dem talentierten Badboy wurde doch schon überaus deutlich gelegt. Ein paar offene Fragen gibt es natürlich trotzdem, auch wenn das Ende schön abgerundet ist und durchaus auch ohne zweiten Teil für sich stehen könnte.

Die Protagonistin Gwen hat gegensätzliche Gefühle in mir ausgelöst. Zum einen kann ich sie gut verstehen – sie kennt die Gründe für ihren Aufenthalt auf der Mythos Academy nicht, sie vermisst ihre Mum und hat ihren Tod noch nicht verarbeitet, der Wechsel der Schule, die Trennung von ihrem Freund und das Zurücklassen ihrer Freunde. Das alles verwirrt sie sehr, macht sie an manchen Stellen sogar ein wenig zerbrechlich. Ich habe mit ihr mitgefühlt, konnte mich hier und da sogar mit ihr identifizieren. Aber andererseits hat mich ihre ständige Betonung, dass sie keine, aber auch wirklich gar keine Freunde hat, dass sie ihre Mom vermisst und ihre "Was-wäre-wenn"-Abschweifungen (wenn ihre Mum nicht tot wäre, müsste sie nicht auf die Academy, sie wäre noch in der Highschool, hätte ihr normale Umgebung, könnte mit jemandem reden und so weiter), die sich gefühlt in jedem Kapitel wiederholen, hat sie mich auch wirklich rasend gemacht. Alles in allem ist Gwen ein interessanter und gut durchdachter Charakter und als sie dann auch endlich Freunde findet, um einiges erträglicher ;) Über ihre Freunde Daphne, Carson und Logan habe ich bisher leider nicht genug erfahren – was natürlich daran liegt, dass Frostkuss der erste Band der Mythos Academy Reihe ist.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch ist leicht zu lesen und durch die zeitweise verwendete Jugendsprache spricht es die Zielgruppe vermutlich gut an. Erzählt wird in der Ich-Perspektive, also aus Gwens Sicht.
Ebenso wie der Schreibstil gefällt mir auch das Cover. Die Gestaltung des Taschenbuches spricht mich mehr an, als die der broschierte Auflage – ebenso die anderen Bände, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.

Fazit
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Für mich war Frostkuss von Jennifer Estep eine interessante und begeisternde Geschichte. 400 Seiten waren voll gepackt mit Mythologie, Spannung und auch ein wenig Herzschmerz. An manchen Stellen war der Plot ein wenig zu vorhersehbar und natürlich gibt es ein paar kleine Kritikpunkte (Vorhersehbarkeit, stellenweise nervige Protagonistin), was aber meiner Meinung nach zu verkraften war. Der zweite Teil wird auf jeden Fall bei mir einziehen.

Bewertung
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★★★★ 4,5 von 5 Sternen

Zitate
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"Aber ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass die netteste Person das schwärzeste, verdorbenste Herz haben konnte [...]" // Seite 45

"Ich konnte nicht anders, als zu glauben, dass mein Leben so viel besser wäre. So viel einfacher." // Seite 83



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Herzlichen Dank
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... geht an dieser Stelle an den Piper Verlag, der mir dieses Buch zum Erstellen einer Rezension zur Verfügung gestellt hat.


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