Freitag, 4. März 2016

Rezension | "Plötzlich Fee – Sommernacht" von Julie Kagawa


Heyne fliegt | Hardcover | 16,99 € | 496 Seiten | 21.03.2011 | 978-3453267213


Klappentext
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Schon immer hatte Meghan das Gefühl, dass irgendetwas in ihrem Leben nicht stimmt. Aber als sie an ihrem sechzehnten Geburtstag einen geheimnisvollen Jungen entdeckt, der sie aus der Ferne beobachtet, und als ihr bester Freund sich auf einmal merkwürdig verhält, muss sie erkennen, dass off enbar ein besonderes Schicksal auf sie wartet. Doch nie hätte sie geahnt, was wirklich dahintersteckt: Sie ist die Tochter des sagenumwobenen Feenkönigs, und nun gerät sie zwischen die Fronten eines magischen Krieges. Ehe sie sichs versieht, verliebt sie sich in den jungen Ash – den dunklen, beinahe unmenschlich schönen Prinzen des Winterreiches. Er weckt in Meghan Gefühle, die sie beinahe vergessen lassen, dass er ihr Todfeind ist. Wie weit ist Meghan bereit zu gehen, um ihre Freunde, ihre Familie und ihre Liebe zu retten?

Meinung
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Plötzlich Fee – Sommernacht habe ich mit gemischten Gefühlen beendet. Für mich war es ein typisches Buch mit richtig guter Idee, aber schwacher Ausführung. Ich bin sehr schwer in das Buch hineingekommen; erst ab circa der Hälfte konnte ich mich vollkommen auf die Geschichte und die Figuren einlassen. Das lag vor allem daran, dass Julie Kagawa eine klischeehafte und kitschige Feenwelt aufgebaut hat. Die Welt an sich war definitiv nicht schlecht, aber teilweise doch wirklich so, wie sich jedes Kind Feen, Trolle, Kobolde und was es nicht alles gibt, vorstellt. Für mich persönlich war das einfach zu unoriginell und die Geschichte zu unspannend, vorhersehbar und langweilig – bis wie gesagt etwa zur Hälfte des Buches. Als sich die vier Abenteurer – Meghan, Puck, Ash und Grimalkin – auf den Weg machen um Ethan zu retten und gegen eine Mehrzahl von Gegnern kämpfen müssen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf und liefert Spannung, auch wenn die Vorhersehbarkeit sich kaum ändert. Die letzten Seiten des Jugendbuches haben es sogar geschafft, dass ich mich auf den zweiten Teil freue und wissen will, wie es weitergeht. Viele Fragen sind offen geblieben, was einerseits gut für den zweiten Teil ist, aber andererseits hätte man auch nicht so viel auf den zweiten Teil schieben müssen.

Ein weiterer Grund, warum ich mich mit Plötzlich Fee – Sommernacht schwer getan habe, war die Protagonistin Meghan Chase. Am Anfang war mir Meghan sehr sympathisch. Sie hat nicht viele Freunde, wird gemobbt und hat einen Schwarm, der für sie unerreichbar ist. Als dann ihr kleiner Bruder verschwindet, macht sich sofort – mutig und selbstlos – auf den Weg in das Nimmernie, um ihn zu retten und zu seiner Familie zurückzubringen. So weit so gut. Aber sobald sie die Feenwelt betrat, ging mir Meghan Chase einfach nur noch auf die Nerven – eine sehr nervige, besserwisserische, kindische 16-Jährige. Typisch Teenager. Und glaubt mir, es ist gar nicht mal so gut, wenn man die Hauptprotagonistin nicht leiden kann. Sie entscheidet eigenmächtig und unbedacht, obwohl sie mehrere Wesen an ihrer Seite hat, die sich in dieser Welt besser auskennen als sie und ihr sogar Tipps geben, wie sie sich am besten verhalten soll. Sie macht dieselben Fehler andauernd, nur weil sie sich nichts sagen lassen will. Sie ist genervt von ihrem besten Freund, der nur das beste für sie will und sie vor allem warnt, was Gefahr bringt, aber sie fühlt sich hingezogen zu dem Kerl, der zwar wahnsinnig sexy und attraktiv ist, sie aber eigentlich nur töten oder zumindest zu ihrem Feind verschleppen will. An manchen Stellen triefte das Buch nur so von pubertärem Hin und Her, dass ich mich nicht nur ein Mal einfach nicht als Zielgruppe des Jugendbuchs gesehen habe (und so alt bin ich jetzt nun auch wieder nicht!). Ash, Puck und Grimalkin – natürlich auch jeder mit seinen Schwächen – haben Meghans Anwandlungen selbstzerstörerischen, naiven und teils wirklich sinnlosen Handels zumindest teilweise, wenn nicht sogar ganz ausgleichen können.

Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Er war leicht und flüssig mit einem leichten Teenietouch – was ja auch zur Zielgruppe des Buches passt. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle eine ausführlichere Beschreibung von Szenen oder Handlungsorten gewünscht, einfach um es mir besser vorstellen zu können. Meiner Meinung nach lebt eine gute Geschichte von gut beschriebenen und durchdachten Schauplätzen, die unsere Fantasie individuell für uns gestaltet. Das Cover hat mich direkt angesprochen; die Design-Idee ist wunderschön, auch wenn ich finde, dass die Umsetzung der Gestaltung ein wenig misslungen ist. Als Mediengestalterin bin da wohl etwas pingelig und kleinlich, aber gerade die Blätter um die Augen wirken wahnsinnig hart und wenig bearbeitet. Aber lassen wir das – wird wohl kaum einem aufgefallen sein ;) Im Schrank sehen die Bände nebeneinander auf jeden Fall wunderschön aus.

Fazit
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Naja, was soll ich sagen? So ganz konnte mich Plötzlich Fee – Sommernacht leider nicht überzeugen.  Es blieben viele Fragen offen und auch wenn die Geschichte an Spannung und Handlung zugenommen hat, so hat sie überwiegend wegen der Hauptprotagonistin einiges an Darstellung und Überzeugung eingebußt. Anscheinend bin ich für diese Art von Jugendbuch nicht die richtige Zielgruppe gewesen.

Bewertung
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★★★★★ 3 von 5 Sternen

Reihenfolge
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  • Plötzlich Fee (1) – Sommernacht
  • Plötzlich Fee (2) – Winternacht
  • Plötzlich Fee (3) – Herbstnacht
  • Plötzlich Fee (4) – Frühlingsnacht
  • Plötzlich Fee (5) – Das Geheimnis von Nimmernie

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