Mittwoch, 29. Juni 2016

Rezension | "Schattenrosen" von Sophie Heeger

Midnight | eBook | 429 Seiten | 17. Juni 2016 | 978-3958190771

"Und schließlich unsere wunderschönen Rosen. [...] Sie ertragen fast alles, aber keinen Schatten. Es gibt keine Schattenrosen." // Seite 144
Reihenfolge der Bücher um Bender & Kurz
Mephistos Erben (1)
Schattenrosen (2)


(Verlagsseite)

Ein Todesengel geht in Mainz um: In den umliegenden Seniorenheimen sterben besorgniserregend viele Bewohner. Hat Ihnen absichtlich jemand falsche Medikamente verabreicht? Kommissar Franz Bender und seine Kollegin Sandra Kurz von der Mainzer Mordkommission ahnen, dass etwas faul ist. Denn Heimleiter Norbert Markgraf ist so skrupellos wie gerissen. Dem Unternehmer scheint jedes Opfer recht, um Profit zu machen. Geht er dabei sogar über Leichen?

(Verlagsseite)

Die Autorin, geboren 1958 in Frankfurt am Main, studierte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Medizin und absolvierte Ausbildungszeiten in der Psychiatrie, Chirurgie und Inneren Medizin. Es folgte die Promotion zu einem gynäkologischen Thema. Während der sich anschließenden Facharztausbildung zur Arbeitsmedizinerin betreute sie unter anderem das Polizeipräsidium Frankfurt, verschiedene Gerichte, sowie Justizvollzugsanstalten. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mittlerweile seit über zwanzig Jahren in Mainz. Nahe Mainz arbeitet sie in eigener Praxis als Ärztin für Allgemeinmedizin. Mit dem Schreiben begann sie 2009 und bereits 2012 erschien ihr Debutroman mit dem Titel "Mephistos Erben" beim S. Fischerverlag in Frankfurt. Ein dritter Roman ist beinahe fertiggestellt.


"Schattenrosen" hat mir gefallen. Das Buch ist, abgesehen von ein paar kleinen Tipp- und Kommafehlern, gut geschrieben und obwohl der Leser im Prinzip von Anfang an weiß (oder zumindest ahnt), was vor sich geht, ist der Fall interessant und er wirkt wie aus dem Leben gegriffen. Besonders gelungen ist aber die Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere.

Die Autorin stellt einige sehr unterschiedliche Figuren vor; nicht nur die Ermittler, sondern auch Norbert Markgraf und seine Familie sowie eine mit den toten Patienten vertraute Ärztin und rumänische Männer, die ebenfalls eine Verbindung zu den Ereignissen haben, bekommen eigene Kapitel, in denen wir mehr über sie und ihre Sorgen erfahren. Dadurch wurde der Fall aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und das mochte ich, vor allem, da es Heeger gelungen ist, die Balance zwischen den persönlichen Problemen der Charaktere und den Ermittlungen zu wahren. Die Ereignisse in den Heimen spielen für alle eine Rolle, wodurch die verschiedenen Perspektiven miteinander verbunden sind, auch wenn nicht jedes Kapitel sich mit ihm beschäftigt.
Insgesamt war der Fall gut konstruiert. Wie bereits erwähnt weiß man als Leser schnell, was passiert ist, aber mir hat gefallen zu sehen, wie Bender und Kurz langsam dahintergekommen sind und wie die einzelnen Puzzleteilchen sich zusammengesetzt haben. Dabei wurde die Ermittlungsarbeit meiner Meinung nach glaubwürdig dargestellt - es gibt sehr viele Recherchen und Zeugenbefragungen. Hier ist anzumerken, dass es keine spannungsgeladenen Szenen oder dramatische Konfrontationen gibt, sodass jemand, der keine eher ruhigen Krimis mag, an "Schattenrosen" vermutlich keine Freude hätte. Ich dagegen mochte es zu lesen, wie die Ermittler durch normale Polizeiarbeit den Fall gelöst haben. Außerdem gibt es einige emotionale und potentiell brenzlige Situationen für verschiedene Figuren, sodass durchaus Spannung gegeben ist. Der Fokus liegt aber ganz klar auf den einzelnen Charakteren und den Ermittlungen an sich.

Heeger hat in diesem Buch einige sensible Themen angesprochen, zum Beispiel Sterbehilfe und häusliche Gewalt. Meiner Meinung nach hat sie diese Aspekte angemessen behandelt und gerade bei der häuslichen Gewalt schön aufgezeigt, was im Täter und in seinen Opfern vorgeht. Doch obwohl wir die Perspektive des Täters zu sehen bekommen, werden seine Taten nie heruntergespielt oder glorifiziert. Außerdem gibt es einige Szenen, in denen aufgezeigt wird, dass Missbrauch überall vorkommen kann und welche Schäden es anrichtet, was ich sehr wichtig fand.


"Schattenrosen" ist ein guter Krimi, der sich vor allem durch gut ausgearbeitete Figuren und die Darstellung der Ermittlungsarbeit hervortut.

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Verlagsseite der Autorin


Herzlichen Dank
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... an Midnight by Ullstein, die mir das Buch über Netgalley zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt haben.

Habt ihr das Buch schon gelesen und wenn ja, hat es euch gefallen?
Oder kennt ihr ein anderes Buch der Autorin?

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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,

    das klingt sehr gut!
    Danke für deine Reiz.

    Liebe Grüße, Tanja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey,

      danke für deinen Kommentar, es freut mich, dass die Rezension dir wohl gefallen hat :)

      Liebe Grüße,
      Kerstin

      Löschen

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