Freitag, 15. Juli 2016

Rezension | "Die Farben der Magie" von Terry Pratchett

Piper | eBook | 270 Seiten | 21. November 2006 978-3492285100
Originaltitel: The Color of Magic (1983)

"Zweiblum war Tourist - der erste auf der Scheibenwelt. Und 'Tourist', so wusste Rincewind inzwischen, bedeutete 'Idiot.'" // Seite 103
Reihenfolge der "Scheibenwelt"-Bücher
Die Farben der Magie / The Color of Magic (1)
vollständige Chronologie hier
Gedanken zur Lesereihenfolge hier


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Der Magier Rincewind ist vom Pech verfolgt – erst wird er von einem geltungssüchtigen Zauberspruch befallen, dann verliert er seine Stelle an der Unsichtbaren Universität. Fortan verdingt er sich als Fremdenführer für den ersten Touristen auf der Scheibenwelt. Und natürlich geht auf der Reise so ziemlich alles schief … – Mit diesem Band beginnt Terry Pratchetts legendärer 'Scheibenwelt'-Zyklus.

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Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, Buckinghamshire, war einer der erfolgreichsten Autoren der Gegenwart. Von seinen Scheibenwelt-Romanen wurden weltweit bisher über 80 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 37 Sprachen übersetzt. Terry Pratchett lebte mit seiner Frau Lyn in der englischen Grafschaft Wiltshire. Er starb im März 2015 im Alter von nur 66 Jahren an den Folgen seiner Alzheimer-Erkrankung.


"Die Farben der Magie" lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Auf der einen Seite ist das Buch großartig. Pratchetts Stärke ist ganz klar das World Building; die Scheibenwelt ist kreativ, bizarr, verrückt, abenteuerlich, farbenfroh und schlicht und einfach faszinierend. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese Welt wieder zu erkunden, und um ehrlich zu sein ist alles andere für mich an diesen Büchern zweitrangig - nicht unwichtig, aber nicht ganz so interessant. Deshalb hat mir an "Die Farben der Magie" gut gefallen, dass Rincewind (einer der Protagonisten und ein recht typischer Antiheld) in diesem Band den Fremdenführer spielen muss. Dadurch lernt man die Welt in diesem Buch ziemlich gut kennen, der Aufbau sowie viele Sonderlichkeiten und Eigenarten des Universums werden vorgestellt. Aus diesem Grund ist diese erste Geschichte über die Scheibenwelt auch gut für den Einstieg geeignet und es ist mir sehr leicht gefallen, mich in den ganzen liebevollen und verrückten Details, die gerade auch in Bezug auf das Alltagsleben der Bewohner eingearbeitet wurden, zu verlieren.

Auf der anderen Seite konnte "Die Farben der Magie" mich nicht fesseln. Die Welt und auch die Figuren sind großartig (vor allem TOD hat es mir angetan, aber auch die anderen sind mir ans Herz gewachsen und gerade mit Rincewind konnte ich mich überraschend gut identifizieren), aber es war für mich anstrengend, der Handlung zu folgen. Bei mir kam kein Lesefluss auf und der Schreibstil kam mir unnötig verwirrend und kompliziert vor - ganz anders als zum Beispiel in "Wachen! Wachen!", weshalb die Vermutung nahe liegt, dass es ein Problem der ganz frühen Werke ist.
Die Geschichte ist dabei keineswegs schlecht; sie ist durchaus spannend, definitiv humorvoll und voll passender Gesellschaftskritik, aber mir persönlich war sie zu überladen, da die Figuren von einer Katastrophe in die nächste geworfen werden. Es gibt tolle Ansätze und gerade das Ende macht auf jeden Fall neugierig auf mehr, aber trotzdem fand ich die Handlung nicht so überragend wie das World Building und die Ausarbeitung der Figuren.


"Die Farben der Magie" ist kein schlechtes Buch, aber es hat definitiv seine Schwächen. Wer noch kein Buch von der Scheibenwelt gelesen hat, sollte eventuell mit einer der Unterreihen beginnen (siehe dazu die oben verlinkten 'Gedanken zur Lesereihenfolge'). Dieser Band stellt zwar die Welt sehr gut vor, ist aber nicht so gut wie spätere Werke.
Insgesamt bekommt das Buch von mir 3,5/5 Sternen. Ich bin schon gespannt auf den offiziell zweiten Band, da die Geschichte von "Die Farben der Magie" darin fortgesetzt wird.

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