Freitag, 27. Januar 2017

Rezension | "Indiscretion" + "Masquerade" von Hannah Fielding

London Wall Publishing | eBook | 512 Seiten  | 9. April 2015 | B00VGCV97E

"His nearness was still drugging her senses. The outrageous romance of it all had seduced her. She should not be alone with this man …" // "Indiscretion" bei 21,48%
Reihenfolge

Indiscretion (1)
Masquerade (2)
Legacy (3)

(Amazon.com)

Hannah Fielding is a multi-award winning romance author who was born and grew up in Alexandria, Egypt, the granddaughter of Esther Fanous, a revolutionary feminist and writer in Egypt during the early 1900s. Upon graduating with a BA in French literature from Alexandria University she travelled extensively throughout Europe and lived in Switzerland, France and England.

After marrying her English husband, she settled in Kent and subsequently had little time for writing while bringing up two children, looking after dogs and horses, and running her own business renovating rundown cottages.

Hannah now divides her time between her homes in Kent and the South of France.

WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

Seite zu "Indiscretion" (englisch)
Seite zu "Masquerade" (englisch)
Homepage der Autorin (englisch)

Herzlichen Dank
_________________

... an London Wall Publishing, die mir die Bücher über Netgalley (1, 2) zur Verfügung gestellt haben.

Buch 1: Indiscretion


(Amazon.com)

1950’s London. Alexandra, a young writer is bored of her suffocating but privileged life amongst the gilded balls and parties of Chelsea. Keen for an adventure, Alexandra travels to Spain to be reunited with her estranged Spanish family on a huge estancia in Andalucía.
Arriving in sun-drenched southern Spain for the first time, Alexandra is soon caught up in the wild customs of the region. From bull fighting matadors and the mysterious Gypsy encampments in the grounds of the family’s estate, to the passionate dances of the region and the incredible horsemanship of the local caballeros, Alexandra is instantly seduced by the drama and passion of her new home.
When Alexandra inevitably falls for Salvador, the mercurial heir to her family’s estate and the region’s most eligible man, she finds herself entangled in a web of secrets, lies and indiscretion. Alexandra soon falls prey to scheming members of her own family, the jealousy of a beautiful marquésa and the predatory charms of a toreador, all intent on keeping the two lovers apart.
But nothing can prepare Alexandra for Salvador’s own dangerous liaisons with a dark-eyed Gypsy. Can Alexandra trust that love will triumph, or will Salvador’s indiscretion be their undoing?


Am Anfang hat mir "Indiscretion" ziemlich gut gefallen. Die Autorin hat gut in die Geschichte eingeführt, das Setting sehr detailliert und gut beschrieben und auch viele Informationen über die Kultur und Geschichte von Spanien eingearbeitet, was ich sehr mochte. Alles war gut dargestellt, vor allem die Szenerie war toll beschrieben, und die Atmosphäre, die Fielding geschaffen hat, war eine gute Mischung aus exotisch und vertraut. Da die Handlung zu Zeiten Francos in Spanien spielt gibt es viele interessante Hintergrundinformationen und obwohl einige Vorstellungen heutzutage veraltet und empörend sind (wie zum Beispiel, dass Frauen rein bleiben müssen, um ihren Ruf zu bewahren), sind sie doch für die Zeit, in der die Geschichte spielt, passend und realistisch.
Ich mochte auch die Charaktere, vor allem Alexandra, die als 'Außenseiterin' nach Spanien kommt, aber auf ihrem eigenen Standpunkt beharrt und sich gegen für sie altmodische Normen auflegt. Das Familiendrama, das im Hintergrund ablief, war mir ziemlich egal, vor allem da es sehr klischeehaft ist (eine böse Stiefmutter, eine Schwester, die ihr die Aufmerksamkeit meidet und ein Vater, der zu schwach ist, sich für die Tochter einzusetzen), doch dafür hat mir der Beginn der Liebesgeschichte gut gefallen; er war überzeugend geschrieben und die Chemie zwischen Alexandra und Salvador stimmte auf jeden Fall. Das Buch war also ziemlich vielversprechend, nur leider hat mir nicht zugesagt, wie die Handlung sich nach ungefähr 150 Seiten entwickelt hat.

Es wird von Beginn an klar gemacht, dass Alexandras Schwester ebenfalls an Salvador interessiert ist und zudem ist noch seine Exverlobte Teil der Geschichte. Ich hatte hier eine typische unnötige Eifersucht erwartet, aber dann ist noch eine weitere Frau aufgetaucht - eine Frau, mit der Salvador ein Kind hat und die scheinbar noch seine Mätresse ist. Das war der Punkt, an dem ich langsam genervt war, weil ich mich gefragt habe, wie viele Damen noch Interesse zeigen werden, um zu verdeutlichen, wie begehrenswert und wunderbar Salvador ist. Hinzu kam noch, dass auch Alexandra andere Verehrer hatte und dies sogar genutzt hat, um Salvador eifersüchtig zu machen. Ich muss zugeben, dass ich zeitweise gehofft habe, dass sie mit dem anderen Mann zusammen kommen würde... bis dann natürlich etwas passierte, um zu verdeutlichen, dass nur Salvador perfekt für sie ist und niemand sonst sie glücklich machen kann.
All das wäre kein Problem gewesen, wenn Salvador sich nicht so widersprüchlich verhalten hätte. Im einen Moment hat er Alexandra geküsst, dann war er kalt und abweisend und ist ihr aus dem Weg gegangen, bevor die beiden wieder einen romantischen Moment hatten. Das Verhalten wird später erklärt und ja, unter den Umständen ergibt es Sinn. Für mich kam es jedoch zu spät, weil ich ihn zu diesem Zeitpunkt schon unsympathisch fand - und deshalb hatte ich Probleme zu hoffen, dass sie zusammen kommen und glücklich werden würden. 

Das alles heißt nicht, dass ich das Buch hasse - wie gesagt fand ich es am Anfang wirklich gut und selbst nachdem die Liebesgeschichte mir zu kompliziert wurde, fand ich die Beschreibungen der Landschaft und die vielen Legenden und Geschichten über Spanien und seine Kultur wirklich interessant. Leider hat mich aber die Handlung nicht wirklich überzeugt und die Charaktere waren teils recht eindimensional (gerade die Darstellung der 'Zigeuner', wie sie genannt werden, fand ich nicht wirklich gut, selbst wenn sie scheinbar auf Treffen der Autorin mit ihnen basieren). Hinzu kommt noch, dass viel Drama aufgebaut wird, dies später aber einfach... verpufft, wie zum Beispiel die Abneigung der Stiefmutter oder auch eine Bedrohung, die in der Mitte des Buches auftaucht, die sich einfach erledigt. Deshalb gibt es von mir 'nur' 3 Sterne - die Geschichte hatte viel Potential, das meiner Meinung nach aber nicht ausgeschöpft wurde. Den zweiten Band werde ich vermutlich trotzdem lesen.

Buch 2: Masquerade


Masquerade

London Wall Publishing | eBook | 448 Seiten | 1. August 2015 | B00VGCV99C

"Her feelings for this man had crept up on her stealthily like a predator and their very nature was alien and fascinating for her." // bei 62,1%

Inhalt:
A young writer becomes entangled in an illicit gypsy love affair, pulling her into a world of secrets, deception and dark desire. Summer, 1976. Luz de Rueda returns to her beloved Spain and takes a job as the biographer of a famous artist. On her first day back in Cádiz, she encounters a bewitching, passionate young gypsy, Leandro, who immediately captures her heart, even though relationships with his kind are taboo. Haunted by this forbidden love, she meets her new employer, the sophisticated Andrés de Calderón. Reserved yet darkly compelling, he is totally different to Leandro but almost the gypsy’s double. Both men stir unfamiliar and exciting feelings in Luz, although mystery and danger surround them in ways she has still to discover.


(Amazon.com)

"Masquerade" hat mir im Großen und Ganzen besser gefallen als der erste Band der Reihe. In vielerlei Hinsicht sind die beiden Bücher sich ähnlich - der Schreibstil ist sehr deskriptiv und ansprechend, die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt und die Charaktere an sich sind gut ausgearbeitet, obwohl ich hier gleich einschränken muss, dass Leandro lange Zeit ziemlich blass und im Hintergrund bleibt und ich deshalb bis zuletzt mehr Andrés zugetan war. Das Leben im Spanien der 1970er hat die Autorin ebenfalls sehr gut dargestellt, so wie in Band 1 die 1950er.

Normalerweise mag ich keine Dreiecksbeziehungen, doch in "Masquerade" ist sie zu großen Teilen gut ausgearbeitet, auch wenn wie bereits gesagt Leandro eher im Hintergrund bleibt - ihre Gefühle für ihn sind nach wie vor präsent und verwirren Luz. Ihre Gefühle für beide waren überzeugend und mir hat gefallen, in welche Richtung die Geschichte sich entwickelt hat; im Unterschied  zu "Indiscretion" hat die Handlung mir diesmal durchgängig zugesagt und obwohl in diesem Buch wieder mit Klischees gearbeitet wird, sind sie nicht so dominant und gerade die Wendung am Ende war sehr schön dargestellt. Ich hatte zwar so etwas ähnliches kommen sehen, aber deshalb war es für mich befriedigend, bestätigt zu bekommen, dass ich die ganzen Hinweise nicht falsch interpretiert hatte. Gefallen hat mir auch, dass Luz auf die Enthüllung angemessen reagiert und sie nicht als unbedeutend angesehen hat.
Da Luz die Tochter der Protagonisten aus Teil 1 ist, kommen Alexandra und Salvador sowie andere bereits bekannte Charaktere erneut vor und die Ereignisse aus diesem Buch spielen noch einmal eine wichtige Rolle; diese Verbindungen haben mir sehr gefallen und ich fand interessant zu sehen, welche Konsequenzen selbst zwanzig Jahre später spürbar waren. Ich hatte bei "Indiscretion" ein wenig den Eindruck, dass das Drama zum Ende hin einfach verpuffte, doch hier wird es wieder aufgegriffen und befriedigend aufgelöst. Allerdings hat Luz auch mit eigenen Problemen zu kämpfen und keineswegs nur mit denen, die sie quasi geerbt hat, und ich frage mich, ob diese noch Nachwirkungen auf den letzten Teil der Trilogie haben werden.

Kritisieren muss ich erneut die Charakterisierung der 'Zigeuner'. Ich weiß, dass sie auf Erfahrungen der Autorin basiert, aber für mich war sie zu einseitig und fast nur negativ. Sie sind wild, ein wenig gefährlich und sehr auf Rache fixiert, zumindest war das der dominante Eindruck, den die Autorin bei mir hervorgerufen hat. Dass die spanische Oberschicht diese Vorurteile hat, finde ich glaubwürdig, nur dass sie auch in Szenen unter sich so dargestellt werden... gerade, weil einer von Luz' Geliebten 'Zigeuner' ist, hätte ich mir eine ausgeglichenere Darstellung gewünscht. Aber vielleicht habe ich hier auch zu viel hineininterpretiert und ich muss auch sagen, dass es nur ein kleiner Aspekt der Geschichte ist.
Davon abgesehen hat mir "Masquerade" gut gefallen. Der Schreibstil ist fesselnd, die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander interessant und die Liebesgeschichten haben mich überzeugt. Deshalb vergebe ich
Habt ihr schon einmal von den Büchern gehört?
Oder kennt ihr ein anderes Werk der Autorin?
Habt ein schönes Wochenende :)

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Das Urheberrecht der Inhaltsangaben und Cover unterliegt dem Verlag.

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