Samstag, 25. Februar 2017

Rezension | "Sunshine Girl (1): Die Heimsuchung + (2): Das Erwachen" von Paige McKenzie

bloomoon | Hardcover | 336 Seiten | 18. August 2016 | 978-3845814032
bloomoon | eBook | 336 Seiten | 15. Februar 2017 | B01M213EFV

"Ich werde mit ihr spielen, wenn es das ist, was sie will. [...] Aber nur, bis ich herausgefunden habe, wer sie ist und warum sie hier ist." // Teil I, Seite 123

Teil I (Die Heimsuchung)
Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag zieht Sunshine mit ihrer Mutter Kat vom sonnigen Texas ins verregnete Washington. Obwohl Sunshine adoptiert ist verbindet sie mit ihrer Mutter ein besonders enges Band – sie ist ihre beste Freundin und engste Vertraute. Doch von dem Moment an, in dem die beiden in ihr neues Haus gezogen sind, weiß Sunshine, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.

Die Welt ist dunkler und kälter geworden und auch wenn ihre Mutter Kat, die voll und ganz von ihrem neuen Job im Krankenhaus in Beschlag genommen ist, es nicht wahrhaben will: Etwas an ihrem neuen Zuhause fühlt sich einfach nur gruselig an. Und die Dinge werden immer merkwürdiger: Türen schließen sich von selbst, kalter Wind zieht durch geschlossene Fenster, nachts hört Sunshine Lachen und Seufzen – doch niemand glaubt ihr. Ihre Mutter und selbst ihre beste Freundin in Texas vermuten einfach nur einen schlimmen Fall von Heimweh.

Als die Geister immer bedrohlicher werden und Sunshine erkennt, dass Kat in großer Gefahr schwebt, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen – und ihre Mutter vor einem Schicksal bewahren, dass schlimmer ist als der Tod.

Teil II (Das Erwachen) 
Sunshine Griffin ist keine normale Siebzehnjährige. Sie ist eine Luiseach, ein Mensch, der Geister und Dämonen sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Und der Geistern dabei helfen kann, ins Jenseits weiterzuziehen.

Doch ihre neu entdeckten Kräfte machen Sunshine auch Angst. Nicht immer ist sie dazu in der Lage, die Geister, die sie umgeben, zu kontrollieren. Darum stimmt sie zu, mit ihrem Mentor in ein geheimes Ausbildungszentrum nach Mexiko zu fahren, auch wenn das bedeutet, dass sie ihren besten Freund und Beschützer Nolan zurücklassen muss.

Aber Antworten auf Sunshines viele Fragen bleibt ihr geheimnisvoller Mentor ihr auch in Mexiko schuldig. Dafür beginnt Sunshine langsam zu begreifen, dass die Aufgaben, die auf die letzten verbliebenen Luiseach warten, weitaus größer und gefährlicher sind, als sie es sich je vorzustellen vermochte ...


 
Teil I (Die Heimsuchung)
Nachdem das Cover mich doch eher kalt gelassen hat, bin ich durch den spannenden Klappentext und die recht guten Kritiken auf dieses Buch aufmerksam geworden. Horror und Jugendbuch? Klingt zuerst einmal nach einer spannenden Mischung für eine Reihe.
Der Einstieg in Sunshine Girl: Die Heimsuchung ist mir nicht gerade leicht gefallen, doch ab dem Auftauchen des Geistes hatte die Autorin mich absolut gefangen. Der Plot an sich wirkte von vorne bis hinten gut durchdacht und war meiner Einschätzung nach auch logisch und spannend aufgebaut. Ich wollte durchgängig wissen, was es mit dem Geist auf sich hat, wieso er Sunshine aufsucht und wie sie ihm helfen kann. 
Und obwohl mir das im Grunde auch alles gut gefallen hat, wurde es der Genren-Einordnung von "Horror" nicht gerecht. Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, denn die Altersfreigabe liegt bei 14 Jahren. Ich wusste also, was mich erwarten würde und das Horror hier anders zu verstehen ist, als die Werke von beispielsweise Stephen King das Genre definieren. So richtige Gänsehaut-Momente hatte ich daher nicht, jedoch waren viele Szenen außergewöhnlich gut beschrieben, manchmal habe ich mich auch gegruselt. Es war einfach diese unheimliche Stimmung, die die Autorin von vorne bis hinten transportiert hat.
Sunshine und Nolan, die beiden Hauptprotagonisten des Buches, fand ich auf eine besondere Art erfrischend. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an, endete aber nicht – wie in jedem zweiten Jugendbuch – in einer wilden und naiven Teenager- bzw. Jugendromanze. Beide sind tolle Charaktere, die sich gut ergänzen, gegenseitig unterstützen und zusammen erforschen, was es mit Sunshine und ihrer Gabe auf sich hat. Man merkt, dass die beiden sehr gute Freunde sind, sich sehr wohl im Umgang miteinander fühlen und dass daraus auf jeden Fall mehr entstehen wird. Anfangs habe ich jedoch vor allem Nolan sehr misstraut, weil er sich viel zu schnell und viel zu sehr für Sunshine interessiert hat. Aber da die beiden eine gemeinsame, mysteriöse Verbindung haben, habe ich ihn aufgrund seiner cleveren, liebenswürdigen und hilfsbereiten Art in mein Herz geschlossen.

Besonders gefallen hat mir die unterschwellige Spannung, ausgelöst durch einen unbekannten Dritten, der Sunshine und Nolan stets beobachtet und ihnen folgt. Er hat zwischendrin drei, vier Kapitel, um seine Beobachtungen und Gedanken mit dem Leser zu teilen, was mich zwar relativ schnell auf die Fährte gebracht hat, um wen es sich dabei handelt, was aber nichts an dem Spannungsaufbau geändert hat.

Ebenfalls überzeugend war für mich das Ende. Wie Sunshine kämpft und von sich selbst überrascht wird, wie sie mit den Veränderungen umgeht und spürt, dass für sie eine neue Zeit anbricht; auch der Cliffhanger, der ganz und gar nach meinem Geschmack war und so viel Spielraum für eine interessante Fortführung lässt. Das alles fand ich wunderbar und überzeugend umgesetzt und macht mir sehr viel Lust auf den zweiten Band.

Zusätzlich dazu hat mich der Schreibstil der Autorin gefesselt. Sie schreibt wunderbar einnehmend und bildreich, so dass ich einen wunderbaren Film (Kopfkino!) vor "Augen" hatte. Das hat mir nicht nur die Geschichte, sondern auch die Charaktere um einiges näher gebracht.



Teil II (Das Erwachen)  

Spoiler können bei der Rezension nicht ausgeschlossen werden.  –
Der erste Teil der Reihe hatte mich sofort und vollkommen in seinen Bann gezogen, so dass ich froh war, dass ich den zweiten Teil schon direkt danach lesen konnte (auch wenn natürlich die Spanne zum dritten Teil jetzt nur umso länger ist ... 😣)

Nach dem Auftauchen von Sunshines Mentor war klar, dass sich in ihrem Leben einiges ändern würde, dass sie ihre Kräfte beherrschen lernen und deren Ausmaße erforschen würde. Daher war ich auch nicht sonderlich überrascht, dass die Handlung direkt an die Geschehnisse und das Ende des ersten Teils anschließt; und Sunshine mit ihrem Mentor die Stadt verlässt, um sich an einen abgelegenen Ort zurückzuziehen, um eben genau das zu tun: trainieren. Nur die Richtung, in die sich alles entwickelt hat, hatte ich wirklich nicht erwartet. 
Während man im ersten Band den ein oder anderen Gruselmoment hatte und die Spannung mich durchgängig vereinnahmt hatte, wirkte der zweite Teil doch um einiges nüchterner und abgeklärter. Der Fokus liegt dabei nicht mehr darauf, Sunshine zu erschrecken, zu quälen und sie in die Grusel- und Geisterwelt einzuführen, sondern sie zu stärken und ihr ihre Fähigkeiten näher zu bringen. Während die Geister und Dämonen in Band eins noch eine Besonderheit waren und dementsprechend hervorgehoben wurden, waren sie hier schon normaler Bestandteil von Sunshines Leben. Das hat mich überrascht und gleichzeitig auch neugierig gemacht. Ich war sehr gespannt darauf, was sie lernen würde und wie ihr Mentor ihr alles beibringen würde. Auch wenn sie Nolan dafür zurücklassen und Lucio in ihrem Leben willkommen heißen muss.

Zugegebenermaßen hatte mich Nolan im ersten Teil wesentlich mehr fasziniert, als Sunshine selbst, weswegen ich aufgrund seines Fernbleibens ein wenig skeptisch war, aber den zweiten Band auch als Chance gesehen habe, mir Sunshine als Hauptcharakter und ihre Entwicklung ein wenig näher anzusehen. Alles in allem kommt sie mit den Geschehnissen in ihrem Leben nicht so wirklich gut zurecht, was mich nicht wirklich wundert. Sie ist viel zu jung und muss mit vielen Dingen gleichzeitig fertig werden. Ihr Mentor macht ihr dauernd Druck, ohne wirklich viel preiszugeben. Zusätzlich werden ihre Fragen im Bezug auf ihre Vergangenheit und ihre Herkunft ständig ignoriert.  Sunshine macht sich viele Sorgen um ihren ersten Geist, auch um Nolan, und daher macht sie im Umgang mit ihren Fähigkeiten nur sehr kleine Fortschritte. Man merkt ihr ihre Überforderung ständig an, weswegen sie schlechte Entscheidungen trifft, eindeutige Zusammenhänge übersieht und teilweise sehr naiv agiert und reagiert.

Und obwohl ich Nolan sehr vermisst habe (kleine Auftritte hatte er natürlich trotzdem), war ich doch sehr gespannt, welche Veränderung Lucio – ein weiterer Luiseach – in Sunshines Leben bringen würde. Er ist ein sehr interessanter Charakter – natürlich männlich, sonst würde es ja langweilig werden ;). Er steht immer zu Diensten um Sunshine bei ihrem Trainung zu unterstützen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Dreieckssache (Beziehung kann man ja in keinem Fall wirklich sagen) nicht unbedingt hätte sein müssen – ein weiblicher zweiter Luiseach hätte es sicher auch getan und weniger Komplikationen verursacht.

Ebenso wie bei Band eins hat mir auch dieses Mal das Ende sehr gut gefallen. Der Plot ist zwar relativ ruhig gehalten (meiner Meinung nach jedoch nicht unspannend!), aber er entfaltet seine volle Dynamik erst in den letzten Kapiteln. Wie soll es auch anders sein? Schließlich lässt die Autorin auch hier den Leser mit einem miesen Cliffhanger zurück.

Beide bisher erschienen Bücher der Sunshine Girl-Reihe unterscheiden sich in ihrer Ausführung um einiges; der erste Band führt perfekt in die Luiseach-Welt ein, mit Spannungs- und Gruselelementen, die ich mir auch im ruhigeren zweiten Band gewünscht hätte. Beide Bände teilen jedoch eine außergewöhnliche Welt mit dem Leser; tiefgründige, authentische Charaktere miteingeschlossen. Daher bin ich auf den dritten Teil gespannt. Denn nicht nur die Anziehung zwischen Nolan und Sunshine verspricht eine spannende Weiterführung, sondern auch der fiese Cliffhanger. 


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Vielen Dank an Netgalley für das Rezensionsexemplar von Teil 2.
 Habt ihr Die Heimsuchung schon gelesen?
Oder Das Erwachen?
Stehen sie auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!


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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Bloomoon Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

4 Kommentare:

  1. Guten Morgen Julia!

    Mir ging es ziemlich genauso wie dir beim lesen der beiden Bände!
    Beim ersten fand ich alles noch toll und aufregend - auch wenn mir die Gruselmomente gefehlt haben - aber die unheimliche Stimmung wurde schon sehr gut aufgebaut. Wie du schon sagst, muss man hierbei ja das empfohlene Lesealter beachten ;)

    Band 2 hat nicht ganz so gut abgeschnitten bei mir. Ich fand die Entwicklung ein bisschen fade ehrlich gesagt. Und wenn schon "Ausbildung", dann doch mit etwas mehr Pfiff. Da wiederholte sich bei mir ein bisschen viel und Nolan hat mir hier definitiv gefehlt. Diese typische Variante mit der Dreiecksgeschichte hat mir nur ein Seufzen entlockt ^^ Mir war das zu sehr "Mittelteil", der irgendwie auf den Abschluss vorbereiten soll. Aber ich hoffe jetzt, dass der letzte Band wieder mehr Tempo und Gruselelemente bringt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Aleshanee,

      ich habe deine Rezensionen zu den beiden Büchern auf Goodreads verfolgt, weil wir sie ungefähr zur gleichen Zeit gelesen haben. Vieles von dem, was du geschrieben hast, habe ich ähnlich, wenn nicht sogar genauso gesehen wie du. Ein bisschen schwächer finde ich den zweiten Teil schon, aber unterhalten konnte er mich trotzdem, auch wenn mir natürlich Nolan sehr gefehlt hat ^^
      Aber ich stimme dir zu: Der letzte Teil muss wieder mehr Tempo bekommen ...

      Danke für deinen Kommentar :)
      Liebste Grüße
      Julia

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  2. Huhu!

    Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste! Mich hat schon das Cover total angesprochen, und der Klappentext dann erst recht. Ich bin wirklich überrascht, wie schnell der zweite Band auf den ersten folgte! Eigentlich dachte ich, das würde doch bestimmt mindestens ein Jahr dauern.

    Ich hab jetzt mal nur deine Meinung zum ersten Band gelesen, um mich nicht aus Versehen zu spoilern. ;-) Schöne Rezension, jetzt habe ich noch mehr Lust auf das Buch.

    LG,
    Mikka

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    1. Hallo Mikka,

      deinen Kommentar habe ich doch glatt übersehen :)
      Ein tolles Buch, das ich empfehlen kann. Vielleicht schreibst du ja selbst mal eine Rezension dazu? Deine Meinung würde mich wirklich interessieren.

      Liebste Grüße
      Julia

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