Kosmos | Hardcover | 288 Seiten | 8. Juni 2017 | 978-3440149133
"Ich hatte Freunde hier. Maddy hatte Freunde hier. Und Maddy hatte Alex. Ich war nicht allein. Ich war nur nicht ich." // Seite 107
Die Zwillinge Ella und Maddy ähneln sich äußerlich wie ein Ei dem
andern. Doch während die beliebte Maddy überall um Anerkennung kämpft,
sucht sich Ella lieber ein stilles Plätzchen, wo sie in Ruhe zeichnen
kann. Eines Tages kommt es durch einen Streit der beiden zu einem
tragischen Autounfall, bei dem Maddy ihr Leben verliert. Ella erwacht im
Krankenhaus und wird von allen für Maddy gehalten. Aus Angst, ihre
Eltern zu enttäuschen, übernimmt sie kurzerhand die Identität ihrer
Schwester – und stellt bald fest, dass deren Leben voller dunkler
Geheimnisse steckt. Ella muss sich entscheiden: soll sie die Lüge
zugeben oder ihre eigenen Träume opfern?
Viele Aspekte dieser Geschichte haben mich direkt angesprochen. Zum einen bietet Die Seele meiner Schwester eine sehr emotionale und traurige Story, die bewegt und berührt und den Leser mit abgrundtiefer Trauer, mit schwerem Kummer und bodenloser Schuld konfrontiert. Zum anderen hat mich einfach interessiert, wie und warum Ella die Entscheidung trifft, in die Rolle ihrer Schwester zu schlüpfen, warum sie denkt, dass das funktionieren könnte und was sie dazu treibt.
Zugegeben: Die Plotidee hat Schwächen. Schon im Klappentext wird deutlich, dass es nicht so einfach ist, das Leben des Zwillings anzunehmen, wie es dort und im Buch selbst dargestellt wird. Man fragt sich schon, warum der eigene Freund nichts merkt und erst recht nicht die Eltern. Warum die Ärzte das nicht prüfen. Natürlich wird das in der Geschichte mehrmals aufgegriffen und ein Versuch unternommen, es glaubhaft darzustellen, aber wirklich gelungen ist das nicht. Ich verstehe das "Wunschdenken" der Eltern, den Drang zu glauben, dass es Maddy ist, die überlebt hat, nachdem man ihnen mitgeteilt hat, dass Ella gestorben ist. Ich verstehe auch den Kummer und die Sorge, die Trauer, die vielleicht den Blick trüben und es vielleicht auch einfacher war, zu glauben, dass die offene, beliebte Maddy überlebt hat, und die ruhige, einsame Ella nicht. Aber ihre Eltern hätten das doch trotzdem merken müssen? Ich persönlich konnte diese Buchschwäche leicht ausblenden, weil mich das drumherum so fasziniert und berührt hat, anderen wird das sicher anders gehen.
Die Geschichte drumherum fand ich sehr eindrucksvoll dargestellt und hat mich auch von vorne bis hinten sehr berührt. Man merkt den oberflächlichen und zugleich unterschwelligen Kummer auf jeder Seite, man verfolgt Ella bei ihrer Trauer- und Schuldverarbeitung und man erfährt, dass Maddy nicht die perfekte Schwester, Tochter und Freundin war, wie sie anfangs dargestellt wird. Ella findet unter dem Deckmantel von Maddys Identität ihre Geheimnisse heraus, sie erfährt einiges über ihr Leben und dass Maddy sie trotz der Entfremdung in den letzten Jahren sehr geliebt und bewundert hat. Zwar ist der eigentliche Plot ein wenig vorausschaubar, aber das fand ich nicht weiter schlimm, weil Maddys "großes Geheimnis" mich nicht so sehr an dem Buch interessiert hat, wie Ellas Motivation, das Leben ihrer Schwester zu übernehmen, die Konsequenzen dadurch und die Verarbeitung des Unfalls. Letztlich ergibt sich am Ende ein klares Bild von den zwei Schwestern und von der logisch aufgebauten Handlung, was mich überzeugen konnte.
Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen, obwohl sie schon sehr stereotypisch ausgearbeitet sind. Die zickige beste Freundin der Schwester, die man nicht leiden kann, der überall beliebte Freund, der komische Freak, der in der Schule gemieden wird und Ellas bester Freund ist. Das alles war dann doch recht klischeehaft, passte aber perfekt in die Schulkulisse und zu den Schulintrigen. Ella ist dabei natürlich der Charakter, auf den der größte Fokus gelegt wird. Ich persönlich konnte mich bestens mit ihr identifizieren. Durch ihre ruhige Art, wenige, aber sehr gute Freunde, lieber zuhause bleiben als Party machen hatte ich direkt eine gute Verbindung zu ihr, konnte ihre Missgunst ihrer Schwester gegenüber auch gut verstehen und ihre Gedankengänge nachvollziehen. Sie leidet sehr unter dem Unfall, gibt sich Mühe, ihre Schwester zu ersetzen. Was für mich nicht nur deutlich gemacht hat, dass sie gerne an Stelle ihrer Schwester gestorben wäre, sondern auch, dass sie manchmal gerne mehr wie Maddy gewesen wäre. Und Maddy wäre wohl auch gerne eher wie Ella gewesen. Die Verbindung der beiden Geschwister ist sehr stark und gut ausgearbeitet. Ebenso die Verbindung zwischen Maddy und Alex sowie Ella und Josh. Ich finde, die Autorin hat da gute Charaktere und sehr überzeugende Verhältnisse geschaffen, denn die Spannungen zwischen ihnen, die Gefühle, die Vorsicht und das Vertrauen wird sehr deutlich.
Trisha Leavers Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Sie führt packend und fesselnd durch die Geschichte, spickt das Buch perfekt mit spannenden und emotionalen Momenten und verwickelt den Leser so mühelos in ihre Geschichte. Die Sprache war für dieses Buch angemessen und auch die Schriftgröße fand ich zur Abwechslung mal sehr angenehm. Das wird definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.
Zugegeben: Die Plotidee hat Schwächen. Schon im Klappentext wird deutlich, dass es nicht so einfach ist, das Leben des Zwillings anzunehmen, wie es dort und im Buch selbst dargestellt wird. Man fragt sich schon, warum der eigene Freund nichts merkt und erst recht nicht die Eltern. Warum die Ärzte das nicht prüfen. Natürlich wird das in der Geschichte mehrmals aufgegriffen und ein Versuch unternommen, es glaubhaft darzustellen, aber wirklich gelungen ist das nicht. Ich verstehe das "Wunschdenken" der Eltern, den Drang zu glauben, dass es Maddy ist, die überlebt hat, nachdem man ihnen mitgeteilt hat, dass Ella gestorben ist. Ich verstehe auch den Kummer und die Sorge, die Trauer, die vielleicht den Blick trüben und es vielleicht auch einfacher war, zu glauben, dass die offene, beliebte Maddy überlebt hat, und die ruhige, einsame Ella nicht. Aber ihre Eltern hätten das doch trotzdem merken müssen? Ich persönlich konnte diese Buchschwäche leicht ausblenden, weil mich das drumherum so fasziniert und berührt hat, anderen wird das sicher anders gehen.
Die Geschichte drumherum fand ich sehr eindrucksvoll dargestellt und hat mich auch von vorne bis hinten sehr berührt. Man merkt den oberflächlichen und zugleich unterschwelligen Kummer auf jeder Seite, man verfolgt Ella bei ihrer Trauer- und Schuldverarbeitung und man erfährt, dass Maddy nicht die perfekte Schwester, Tochter und Freundin war, wie sie anfangs dargestellt wird. Ella findet unter dem Deckmantel von Maddys Identität ihre Geheimnisse heraus, sie erfährt einiges über ihr Leben und dass Maddy sie trotz der Entfremdung in den letzten Jahren sehr geliebt und bewundert hat. Zwar ist der eigentliche Plot ein wenig vorausschaubar, aber das fand ich nicht weiter schlimm, weil Maddys "großes Geheimnis" mich nicht so sehr an dem Buch interessiert hat, wie Ellas Motivation, das Leben ihrer Schwester zu übernehmen, die Konsequenzen dadurch und die Verarbeitung des Unfalls. Letztlich ergibt sich am Ende ein klares Bild von den zwei Schwestern und von der logisch aufgebauten Handlung, was mich überzeugen konnte.
Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen, obwohl sie schon sehr stereotypisch ausgearbeitet sind. Die zickige beste Freundin der Schwester, die man nicht leiden kann, der überall beliebte Freund, der komische Freak, der in der Schule gemieden wird und Ellas bester Freund ist. Das alles war dann doch recht klischeehaft, passte aber perfekt in die Schulkulisse und zu den Schulintrigen. Ella ist dabei natürlich der Charakter, auf den der größte Fokus gelegt wird. Ich persönlich konnte mich bestens mit ihr identifizieren. Durch ihre ruhige Art, wenige, aber sehr gute Freunde, lieber zuhause bleiben als Party machen hatte ich direkt eine gute Verbindung zu ihr, konnte ihre Missgunst ihrer Schwester gegenüber auch gut verstehen und ihre Gedankengänge nachvollziehen. Sie leidet sehr unter dem Unfall, gibt sich Mühe, ihre Schwester zu ersetzen. Was für mich nicht nur deutlich gemacht hat, dass sie gerne an Stelle ihrer Schwester gestorben wäre, sondern auch, dass sie manchmal gerne mehr wie Maddy gewesen wäre. Und Maddy wäre wohl auch gerne eher wie Ella gewesen. Die Verbindung der beiden Geschwister ist sehr stark und gut ausgearbeitet. Ebenso die Verbindung zwischen Maddy und Alex sowie Ella und Josh. Ich finde, die Autorin hat da gute Charaktere und sehr überzeugende Verhältnisse geschaffen, denn die Spannungen zwischen ihnen, die Gefühle, die Vorsicht und das Vertrauen wird sehr deutlich.
Trisha Leavers Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Sie führt packend und fesselnd durch die Geschichte, spickt das Buch perfekt mit spannenden und emotionalen Momenten und verwickelt den Leser so mühelos in ihre Geschichte. Die Sprache war für dieses Buch angemessen und auch die Schriftgröße fand ich zur Abwechslung mal sehr angenehm. Das wird definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.
Die Seele meiner Schwester ist ein schönes emotionales Buch, das ich jedem nur empfehlen kann, wer großen Wert auf Gefühle legt und mit Trauer und Kummer von Protganisten gut umgehen und über den ein oder anderen Plot-Fehler auch hinwegsehen kann. Mich hat das Buch trotz Schwächen bei der Plotidee dennoch überzeugt.
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Vielen Dank an den Kosmos Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Die Seele meiner Schwester schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart!
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Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart!
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Kosmos Verlag.
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