Als Nika an einem Sonntagmorgen ziemlich verkatert in den
Badezimmerspiegel schaut, steht dort diese Nachricht. Wer hat sie an den
Spiegel geschmiert? Und was hat sie zu bedeuten? Wo sind Nikas
Hausschlüssel und ihr Handy? Wo ist Jenny, ihre Mitbewohnerin? Und warum
ist ihr heute überhaupt so schlecht, sie hat doch gestern gar nicht
viel getrunken? Erst durch die Morgennachrichten im Fernsehen erfährt
Nika, dass heute gar nicht Sonntag ist, sondern Dienstag. Ihr fehlt die
Erinnerung an zwei ganze Tage, in denen irgendetwas Schreckliches
passiert sein muss. Aber was?
Aquila ist nach "Erebos" das zweite Buch, das ich von Urusla Poznanski lese. "Erebos", das in vielen Rezensionen als Top-Titel und bestes Jugendbuch der Autorin gilt, hatte mich einfach nur enttäuscht – zu hoch waren die Erwartungen und zu flach die Geschichte. Trotzdem wollte ich der Autorin noch eine Chance geben, weil sie von vielen Lesern gefeiert wird und ich ein riesen großer Konsument dieses Genre bin. Diesmal wollte ich nicht allzu viele Erwartungen in ihr neues Werk stecken und letztlich fand ich das Buch auch in Ordnung. Den Hype darum kann ich trotzdem nicht verstehen.
Der Klappentext hat natürlich einige Fragen aufgeworfen, die ich unbedingt beantwortet haben wollte: Was ist mit Nika passiert? Wer hat die Nachricht an ihren Spiegel geschrieben? Was ist mit Jenny passiert und wieso kann Nika sich an nichts erinnern? Der Einstieg in die Geschichte ist sehr vielversprechend, der Plot ist weitesgehend logisch aufgebaut und viele Fragen werden beantwortet – meiner Meinung nach waren viele Antworten allerdings sehr vorhersehbar. Trotzdem denke ich, dass die Geschichte super interessant hätte werden können, denn sie ist sehr weitschweifend, hat doch die ein oder andere Wendung und verschiedene Spannungsbögen, die sich bei mir zwar nicht in absolute Wow-Momente entladen haben, aber doch recht gut aufgebaut waren. Aquila bietet ein sehr großes Versteck- und Verwirrspiel. Wird eine Frage beantwortet, tauchen tausend andere auf. Wird endlich eine Entscheidung, eine Situation klarer, hat man trotzdem nicht das Gefühl, der Lösung näher zu kommen.
Wie gesagt: Die Geschichte hätte super interessant sein können, doch mir persönlich hat sich der Plot ein bisschen zu sehr gezogen. Nika dreht sich meist im Kreis, stellt sich sehr oft die gleichen Fragen, obwohl sie doch weiß, dass sie mit diesem Ansatz nicht weiterkommt, will jedem vertrauen, aber irgendwie doch nicht, was die Geschichte sehr viel zäher wirken ließ, als sie eigentlich war. Dazu kommt noch die Liebesgeschichte, die zwar meiner Meinung nach hätte nicht unbedingt sein müssen, aber zumindest ein bisschen mehr Charme in die Geschichte gebracht hatte. Es wirkte doch alles zäh wie Kaugummi, gerade, weil ich das Gefühl hatte, dass Nika nicht aus ihren Fehlern lernt und sie sich immer wieder nur im Kreis dreht – nicht, weil die Geschichte es so will, sondern weil Nika sich einfach nicht entwickelt oder entwickeln will.
Ihre Empfindlichkeiten während des Romans konnte ich zwar gut verstehen, waren mir für die Eigenschaften einer Hauptprotagonistin, die ja oft auch die Heldin ist, weil sie das Rätsel löst, doch zu einfältig und zurückhaltend. Sie ist verwirrt und unsicher, verlässt sich lieber auf andere, fragt viel um Hilfe und macht aus allem ein Geheimnis, statt offen und ehrlich alle Karten auf den Tisch zu legen und somit eine wirkliche Grundlage für andere zu legen, sie zu unterstützen. Ich kann nicht sagen, dass mir Nika nicht sympathisch war, aber besonders oder eingängig war sie leider auch nicht. Zumal ein paar Kleinigkeiten Nika auch unglaubwürdig erscheinen ließen, zum Beispiel, dass sie nach Italien geht, um zu studieren, aber selbst kaum ein Wort italienisch spricht und dass sie angeblich ein fotografisches Gedächtnis hat, aber die meisten Lösungen ihr von anderen präsentiert werden, anstatt durch ihre eigene Nachforschungen oder eigene Gedanken. Nikas Gegenpart Jenny fand ich dagegen wahnsinnig interessant. Da fand ich es fast schon ein bisschen schade, dass sie nur eine Randfigur ist, relativ leicht in den Hintergrund gerät und bei Nikas undurchsichtiger Suche nach der Wahrheit sehr leicht untergeht. Sie hat mich mühelos fesseln können durch ihre tiefgründige, verrückte Art, was mich nach Nikas einseitigem Charakter sehr überrascht hat.
Auch wenn ich mir geschworen hatte, meine Erwartungen zurückzuschrauben, hatte ich mich doch sehr auf die Kulisse von Siena gefreut. Zwar ist es schon eine Weile her, aber ich war selbst schon in Siena. Für mich war es damals eine atemberaubende Reise in diese Stadt und auf dieses Feeling habe ich mich absolut gefreut. Ich tauche einfach viel zu gerne, in meinen Büchern nach Italien ab und so wollte ich es auch hier haben. Aber das komplette Feeling, das Setting und die italienischen Gepflogenheiten gingen fast komplett unter und bei mir kam da geradezu gar nichts an. Mir persönlich war das bis auf die Contraden und dem Name einfach zu austauschbar.
Loben möchte ich zum Schluss aber doch den Schreibstil von Ursula Poznanski. Ich habe zwar "nur" das Hörbuch gehört, aber auch da wurde deutlich, dass sie definitiv mit Worten umgehen und sie auf jeden Fall spannend schreiben kann. Leider ging das in Aquila aufgrund der Langatmigkeit der Handlung unter, aber trotzdem schreibt sie flüssig und angenehm. Ein, zwei Gänsehaut-Momente hatte ich dann doch schon, als ich abends alleine im Bett lag und Nika durch das nächtliche Siena gefolgt bin. Auch Laura Maire fand ich als Sprecherin für das Hörbuch gut gewählt. Ihre Stimme hat einfach super zu Nika gepasst, weswegen ich sie mir wesentlich besser vorstellen konnte. Eine gute Wahl!
Der Klappentext hat natürlich einige Fragen aufgeworfen, die ich unbedingt beantwortet haben wollte: Was ist mit Nika passiert? Wer hat die Nachricht an ihren Spiegel geschrieben? Was ist mit Jenny passiert und wieso kann Nika sich an nichts erinnern? Der Einstieg in die Geschichte ist sehr vielversprechend, der Plot ist weitesgehend logisch aufgebaut und viele Fragen werden beantwortet – meiner Meinung nach waren viele Antworten allerdings sehr vorhersehbar. Trotzdem denke ich, dass die Geschichte super interessant hätte werden können, denn sie ist sehr weitschweifend, hat doch die ein oder andere Wendung und verschiedene Spannungsbögen, die sich bei mir zwar nicht in absolute Wow-Momente entladen haben, aber doch recht gut aufgebaut waren. Aquila bietet ein sehr großes Versteck- und Verwirrspiel. Wird eine Frage beantwortet, tauchen tausend andere auf. Wird endlich eine Entscheidung, eine Situation klarer, hat man trotzdem nicht das Gefühl, der Lösung näher zu kommen.
Wie gesagt: Die Geschichte hätte super interessant sein können, doch mir persönlich hat sich der Plot ein bisschen zu sehr gezogen. Nika dreht sich meist im Kreis, stellt sich sehr oft die gleichen Fragen, obwohl sie doch weiß, dass sie mit diesem Ansatz nicht weiterkommt, will jedem vertrauen, aber irgendwie doch nicht, was die Geschichte sehr viel zäher wirken ließ, als sie eigentlich war. Dazu kommt noch die Liebesgeschichte, die zwar meiner Meinung nach hätte nicht unbedingt sein müssen, aber zumindest ein bisschen mehr Charme in die Geschichte gebracht hatte. Es wirkte doch alles zäh wie Kaugummi, gerade, weil ich das Gefühl hatte, dass Nika nicht aus ihren Fehlern lernt und sie sich immer wieder nur im Kreis dreht – nicht, weil die Geschichte es so will, sondern weil Nika sich einfach nicht entwickelt oder entwickeln will.
Ihre Empfindlichkeiten während des Romans konnte ich zwar gut verstehen, waren mir für die Eigenschaften einer Hauptprotagonistin, die ja oft auch die Heldin ist, weil sie das Rätsel löst, doch zu einfältig und zurückhaltend. Sie ist verwirrt und unsicher, verlässt sich lieber auf andere, fragt viel um Hilfe und macht aus allem ein Geheimnis, statt offen und ehrlich alle Karten auf den Tisch zu legen und somit eine wirkliche Grundlage für andere zu legen, sie zu unterstützen. Ich kann nicht sagen, dass mir Nika nicht sympathisch war, aber besonders oder eingängig war sie leider auch nicht. Zumal ein paar Kleinigkeiten Nika auch unglaubwürdig erscheinen ließen, zum Beispiel, dass sie nach Italien geht, um zu studieren, aber selbst kaum ein Wort italienisch spricht und dass sie angeblich ein fotografisches Gedächtnis hat, aber die meisten Lösungen ihr von anderen präsentiert werden, anstatt durch ihre eigene Nachforschungen oder eigene Gedanken. Nikas Gegenpart Jenny fand ich dagegen wahnsinnig interessant. Da fand ich es fast schon ein bisschen schade, dass sie nur eine Randfigur ist, relativ leicht in den Hintergrund gerät und bei Nikas undurchsichtiger Suche nach der Wahrheit sehr leicht untergeht. Sie hat mich mühelos fesseln können durch ihre tiefgründige, verrückte Art, was mich nach Nikas einseitigem Charakter sehr überrascht hat.
Auch wenn ich mir geschworen hatte, meine Erwartungen zurückzuschrauben, hatte ich mich doch sehr auf die Kulisse von Siena gefreut. Zwar ist es schon eine Weile her, aber ich war selbst schon in Siena. Für mich war es damals eine atemberaubende Reise in diese Stadt und auf dieses Feeling habe ich mich absolut gefreut. Ich tauche einfach viel zu gerne, in meinen Büchern nach Italien ab und so wollte ich es auch hier haben. Aber das komplette Feeling, das Setting und die italienischen Gepflogenheiten gingen fast komplett unter und bei mir kam da geradezu gar nichts an. Mir persönlich war das bis auf die Contraden und dem Name einfach zu austauschbar.
Loben möchte ich zum Schluss aber doch den Schreibstil von Ursula Poznanski. Ich habe zwar "nur" das Hörbuch gehört, aber auch da wurde deutlich, dass sie definitiv mit Worten umgehen und sie auf jeden Fall spannend schreiben kann. Leider ging das in Aquila aufgrund der Langatmigkeit der Handlung unter, aber trotzdem schreibt sie flüssig und angenehm. Ein, zwei Gänsehaut-Momente hatte ich dann doch schon, als ich abends alleine im Bett lag und Nika durch das nächtliche Siena gefolgt bin. Auch Laura Maire fand ich als Sprecherin für das Hörbuch gut gewählt. Ihre Stimme hat einfach super zu Nika gepasst, weswegen ich sie mir wesentlich besser vorstellen konnte. Eine gute Wahl!
Aquila ist für mich ein Jugendbuch, das vom Aufbau der Handlung und von der Spannung zwar in Ordnung geht, aber meiner Meinung nach auch kein Top-Werk ist. Ich habe schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und mich auch nach der Auflösung gesehnt, aber besonders atemberaubend und fesselnd war es für mich aufgrund der oben aufgeführten Gründe leider nicht. Sehr schade.
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Vielen Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Aquila schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Steht es auf eurer Wunschliste?
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Hörverlag/Loewe Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.
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