Random House Audio | Hörbuch | 4h 40 | 9. Oktober 2017 | 978-3837139990
Keine Männer – das ist die Regel. Die Bewohnerinnen eines verwunschenen
Hauses mitten in Paris haben der Liebe abgeschworen. Kater Jean-Pierre
ist das einzige männliche Wesen, dem sie Zutritt zu ihrer Welt
gestatten. Als die junge Juliette einzieht, stellt sie das Leben der
unterschiedlichen Frauen auf die Probe. Denn sie hat die Liebe noch
nicht aus ihrem Herzen verbannt …
Karine Lambert habe ich
durch ihr in Deutschland erstes erschienenes Buch "Und jetzt lass uns tanzen" kennengelernt, das mir
dieses Jahr sehr gut gefallen hat und mich aufgrund seiner leicht
altmodischen Art und seiner altbackenen Protagonisten auch sehr berührt hat.
Ihr zweites Buch – Das Haus ohne Männer – hat mich vom Cover-Stil
natürlich direkt an den Debütroman erinnert und auch wenn die beiden
Geschichten nichts miteinander verbindet, hatte ich natürlich auf
ein zweites tolles Buch der Autorin gehofft. Leider hat mich ihr Buch dieses
Mal überhaupt nicht berühren können.
Das Haus ohne
Männer habe ich im Gegensatz zum ersten Werk als Hörbuch
verschlungen, was aber keine Auswirkungen auf meine Bewertung hat. Der
Grund, warum ich das erwähne, hat mich allerdings direkt am Anfang schon
geärgert: Während "Und jetzt lass uns tanzen" als dünnes, süßes
Hardcover erschienen ist, gibt es Das Haus ohne Männer leider nur im
Taschenbuch-Format. Da mir solche leichte Äußerlichkeiten in meinem
Bücherregal sehr wichtig sind und ich aufgrund meiner Bücherordnung die beiden Werke der gleichen Autorin nicht nebeneinanderstellen kann, habe ich mich dann für das Hörbuch
entschieden.
Die Idee von Das Haus ohne Männer ist
definitiv etwas Besonderes und hat mich direkt angesprochen. Der Plot
hätte so gut werden können, mich hat er aber leider überhaupt nicht
gepackt. Ich persönlich fand die Geschichte sehr träge und teilweise ausgesprochen langatmig geschildert, die Emotionen blieben dieses Mal aus und
eine wirkliche Moral konnte ich leider auch nicht aus dem Buch
mitnehmen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, hat sehr wenige
Spannungs- oder Wendepunkte und wirkte auf mich deshalb auch sehr zäh.
Die Sprecherin des Hörbuchs – Katrin Fröhlich, u.a. die
Synchronsprecherin von Cameron Diaz – hat sich wirklich Mühe gegeben,
durch unterschiedliche Stimmlagen und Intonation Abwechslung zu
schaffen, aber auch das hat mich letztlich nicht wirklich vom Plot
überzeugen können. Ich hätte mir da mehr aktuelles Geschehen gewünscht,
mehr Interaktion in der Gegenwart und mehr Auswirkungen des männerlosen
Hauses auf die Bewohner und die Gesellschaft. Stattdessen wird sehr über
die Vergangenheit der einzelnen Bewohner gesprochen, was zwar seinen
ganz eigenen Reiz hat, mir aber auch viel zu plätschernd und
spannungslos erzählt wurde.
Die Bewohnerinnen des Hauses – Juliette, Carla, "Die Königin" Stella, Giuseppina,
Rosalie und Simone – haben zwar sehr interessante Geschichten (vor
allem mit Männern), waren mir allerdings als Charaktere nicht greifbar genug. Ob das
jetzt am Hörbuch lag, kann ich nicht wirklich sagen, aber für mich
verschwommen sie alle zu einem einheitlichen Brei. Mir fiel es
wahnsinnig schwer, die einzelnen Geschichten und Vergangenheiten
auseinanderzuhalten, geschweige denn die aktuellen Geschehnissen der Einzelnen, da die Autorin auch gerne durch die verschiedenen Figuren switcht. Alle sind sie frustriert wegen vergangenen
Ereignissen und haben mit der Männerwelt abgeschlossen – außer Juliette.
Sie wirkte noch am interessantes und sympathischsten auf mich, konnte
mich aber leider auch nicht so wirklich einfangen. Gerade die Emotionen
der verschiedenen Frauen habe ich mir viel stärker gewünscht und
vorgestellt, so dass das Nacheinander-Abhaken der verschiedenen
Geschichten doch leicht befremdlich auf mich wirkte und mich daher weder berührt, bewegt oder angesprochen hat.
Gefallen hat mir allerdings der Schreibstil der Autorin Karine Lambert. Auch wenn sie die Geschichte langatmiger und zäher erzählt hat, als es hätte sein müssen, mag ich es doch sehr, wie sie mit Worten umgeht und eine einfache Geschichte mit anspruchsvoller Sprache an den Leser bringt. Auch Katrin Fröhlich hat mich überzeugt und hat mir die Geschichte wohl nähergebracht, als ich es durch einfaches Lesen erreicht hätte.
Das Haus ohne Männer war leider überhaupt nicht meins, auch wenn es dem Klappentext zufolge anders hätte sein müssen. Die Idee fand ich ausgesprochen toll, die Umsetzung hat mich dafür überhaupt nicht überzeugt. Die Erzählung war mir zu träge und zu zäh und die Charaktere zu unscheinbar und zu uninteressant. Dafür hat mich – wie beim letzten Mal auch – der Schreibstil der Autorin überzeugt, was mich trotz der schlechten Bewertung wohl wieder zu ihren Büchern greifen lassen wird.
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Das Haus ohne Männer schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt der Verlagsgruppe Random House.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.
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