"Aber was war ich eigentlich? Ich hatte keinen Namen und keine Zukunft. Ich war besiegt und ich brannte. Lag im Sterben. Hatte verloren." // bei 94 Prozent
Als Stratus erwacht, ist er allein in der Wüste, Geier kreisen über ihm.
Er kann sich an nichts erinnern außer seinen Namen. Doch wo kommt er
her? Was hat ihn hierher gebracht? Und was bedeutet das Verlangen nach
Feuer, das er in sich verspürt? Ist er von dunkler Magie besessen?
Stratus ahnt, dass er kein gewöhnlicher Mensch ist, und macht sich auf
die Suche nach Antworten. Schnell muss er die Wahrheit herausfinden,
bevor die Macht in ihm ausbricht und ein Feuer entfesselt, das niemand
mehr eindämmen kann ...
Der Fluch des Feuers hat es mir im Dezember letzten Jahres überhaupt nicht leichtgemacht und hat sich im Endeffekt wohl auch als mein Jahresflop 2017 herausgestellt. Ich habe in der Vergangenheit sehr selten Bücher gelesen, mit denen ich überhaupt nicht klarkam. Es ist mir eigentlich immer recht leichtgefallen, etwas Positives an einem Buch zu finden, etwas, an dem ich mich orientieren kann, aber auch das fiel mir dieses Mal wesentlich schwerer als sonst. Natürlich weist auch das Werk von Mark de Jager ein paar positive Facetten auf, die meiner Meinung nach aber leider im Strudel der Langatmigkeit und dem wenig überzeugenden Plot untergehen.
Mir persönlich hat beispielweise der Spannungsbogen in Der Fluch des Feuers gefehlt. Die Plotidee ist gut und hat mich aufgrund des Klappentextes auch überzeugen können, nur hat mir die Umsetzung einfach nicht gefallen. Der Plot ist zäh und langatmig, und auch die kleinen Wendungen oder Spannungsmomente (die durchaus vorhanden waren!) haben das nicht wirklich ändern oder ausgleichen können. Dabei hatten die Geschichte und die Idee wirklich Potenzial. Sie hätte so gut werden können. Aber im Endeffekt hat sie mich überhaupt nicht erreicht, überhaupt nicht fesseln können und auch überhaupt keinen Reiz für mich gehabt. Ich kann auch nicht mal wirklich benennen, woran es gelegen hat. Es ist nun mal gefühlt einfach nichts passiert außer Gemetzel und es machte auf mich auch den Eindruck, als würde der Autor sich an Kleinigkeit aufhalten und die Passagen, die es auszuschmücken galt, mit einem kleinen Satz abarbeiten. Den Plot, den ich gerne gelesen hätte und den ich durch die Leseprobe und durch den Klappentext erwartet hatte, habe ich schlichtweg einfach nicht bekommen.
Zum anderen hatte ich so meine Probleme mit der Schreibweise. Ich kenne keine Bücher von Mark de Jager, weswegen ich mir im Vorfeld die Leseprobe durchgelesen habe. Den Anfang fand ich toll und spannend, weswegen ich mir auch überhaupt nicht erklären kann, wieso die Schreibweise in späteren Abschnitten so zäh und befremdlich wirkte. Ich habe auf jeden einzelnen Dialog hin gefiebert, weil die Gespräche den Plot zumindest ein bisschen aufgelockert haben und mir zumindest das Gefühl gaben, dass ein bisschen was passiert. Stratus' Gedankengänge waren durchgehend mühsam zu lesen und durch die Schreibweise hatte ich fast den Eindruck, dass ich 464 Seiten ohne Inhalt lese. Der Plot kommt auch nur langsam in Fahrt und im Allgemeinen passiert eher wenig oder wird nur gemächlich geschildert. Dazu muss ich sagen, dass ich davon ausgehe, dass ich das Buch nach den ersten 100-150 Seiten vermutlich abgebrochen hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde geschenkt bekommen und mit anderen zusammen gelesen hätte.
Unstimmigkeiten habe ich auch bei den Charakteren festgestellt, denn zum Hauptprotagonisten Stratus habe ich keinerlei Bindung aufbauen können. Zwar konnte ich viele seiner Gedanken verstehen, aber seine Art, Probleme zu lösen, ist mir eher negativ aufgestoßen. Denn er ist rücksichtslos, brutal und egoistisch. Er tötet jeden, der ihm im Weg steht, teilweise auf blutreiche und unnötig gewaltbereite Art. Ich mag blutige und brutale Geschichte in der Regel sehr gerne, aber für mich wirkte es eher so, als sollte die Brutalität und die ekelhaft genauen Beschreibungen der Ermordungen von den Schwächen des Plots ablenken. Zusätzlich betont Stratus auch immer wieder, dass es die Bestie in ihm ist, die ihn dazu bringt, so zu handeln, was mir unglaublich schwer fiel zu glauben, dann den richtigen Stratus lernt man eigentlich nicht kennen. Wer ist Stratus ohne die Bestie? Welchen Charakter hat er? Wie würde er ohne sie handeln? Das sind Fragen, die mir zu wenig beantwortet wurden und weswegen ich Stratus als das sehen musste, was er uns zeigt: Ein skrupelloser, gefährlicher Protagonist. Seine ahnungslose Seite, die manchmal sehr amüsant wirkte und mich teilweise zum Schmunzeln gebracht hat, konnte das meiner Meinung nach auch nicht wirklich aufwiegeln.
Zusätzlich ist mir auch keiner der anderen – zahlreichen – Charaktere positiv oder besonders in Erinnerung geblieben (außer Tatyana, aber dazu gleich). Ich will nicht sagen, dass diese wie aus dem Baukasten wirkten, aber erinnerungswürdig waren sie leider für mich nicht. Zumal ich auch keinen zu sehr in mein Herz schließen wollte, denn ich musste davon ausgehen, dass Stratus ihn oder sie im nächsten Kapitel sowieso in Stück reißt, aufisst, verbluten lässt oder auf eine sonstige Art und Weise umbringt.
Allerdings gab es für mich doch zwei positive Faktoren in diesem Buch: Zum einen die Figur Tatyana. Ich fand sie toll und sympathisch (weswegen Stratus im Vergleich mit ihr eigentlich nur noch mehr abstinkt), so dass sie durchweg authentisch wirkte und für mich zum Lichtblick wurde. Sie ist clever, taff und durchsetzungsstark, lässt sich von niemandem auf der Nase herumtanzen, sagt, was ihr in den Sinn kommt und verdient sich dabei mehr als nur einmal meine Bewunderung und meinen Respekt. Ich hätte so gerne die ganze Geschichte aus ihrer Perspektive gelesen, hätte sie gerne als Hauptprotagonistin gehabt und Stratus nur als Nebenfigur. Ich denke, in diesem Fall hätte mir die Geschichte auch wesentlich besser gefallen.
Der zweite positive Punkt war für mich die Schilderungen und Beschreibungen der Magie, des Zauberns und des Hexens. Mir hat gefallen, wie Mark de Jager das beschreibt, wie gut ich es mir vorstellen konnte und wie sehr es der Geschichte einen besonderen Reiz gegeben hat. Das waren übrigens auch die Stellen, an denen ich gemerkt habe, dass Mark de Jager auf jeden Fall die Fähigkeit besitzt, einnehmend und schön zu schreiben. Leider konnte er das meiner Meinung nach an anderer Stelle nicht erfolgreich umsetzen.
Allerdings gab es für mich doch zwei positive Faktoren in diesem Buch: Zum einen die Figur Tatyana. Ich fand sie toll und sympathisch (weswegen Stratus im Vergleich mit ihr eigentlich nur noch mehr abstinkt), so dass sie durchweg authentisch wirkte und für mich zum Lichtblick wurde. Sie ist clever, taff und durchsetzungsstark, lässt sich von niemandem auf der Nase herumtanzen, sagt, was ihr in den Sinn kommt und verdient sich dabei mehr als nur einmal meine Bewunderung und meinen Respekt. Ich hätte so gerne die ganze Geschichte aus ihrer Perspektive gelesen, hätte sie gerne als Hauptprotagonistin gehabt und Stratus nur als Nebenfigur. Ich denke, in diesem Fall hätte mir die Geschichte auch wesentlich besser gefallen.
Der zweite positive Punkt war für mich die Schilderungen und Beschreibungen der Magie, des Zauberns und des Hexens. Mir hat gefallen, wie Mark de Jager das beschreibt, wie gut ich es mir vorstellen konnte und wie sehr es der Geschichte einen besonderen Reiz gegeben hat. Das waren übrigens auch die Stellen, an denen ich gemerkt habe, dass Mark de Jager auf jeden Fall die Fähigkeit besitzt, einnehmend und schön zu schreiben. Leider konnte er das meiner Meinung nach an anderer Stelle nicht erfolgreich umsetzen.
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Vielen Dank an die Lesejury für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Der Fluch des Feuers schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Steht es auf eurer Wunschliste?
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Bastei Lübbe Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.
Hey Julia :)
AntwortenLöschenWir haben das Buch ja schon gemeinsam in der Leserunde gelesen ... und ich kann dir nur zustimmen, der Leserunde wegen habe ich es zu Ende gelesen. Ansonsten hätte ich es wahrscheinlich aufgegeben.
Der Geschichte fehlte es meiner Meinung nach auch an Handlung ... nur Gemetzel, das war eindeutig nicht meins und auf die detaillreichen Beschreibungen der Gehirne etc hätte ich auch verzichten können^^
Mit Stratus bin ich auch nicht klargekommen :(
Schade eigentlich ... das Buch klang so interessant :/
Liebe Grüße
Andrea
PS: Ich habe deine Rezensionen mal in meiner verlinkt.
Hallo Andrea,
Löschenich finde es auch so schade und bin eigentlich recht froh, dass andere es auch so sehen und ich nicht alleine mit meiner Meinung bin.
Ich hatte auch viel mehr erwartet, weil das BUch so interessant klang. Aber leider war's eben einfach nicht unseres :(
Liebste Grüße
Julia