Freitag, 9. Februar 2018

Rezension | "Das Vermächtnis des Künstlers" von Gordon McBane

Midnight | eBook | 336 Seiten | 05. Februar 2018 | B0796S138V | Band 1

"Hinter der Fassade dieser verzerrten Bragolin-Bilder lauerte etwas, das keine Menschlichkeit kannte, sondern diese nur zu zerstören suchte." // bei 25,98%

Bragolin-Reihe, Band 1
Die Maske der Angst (2)
Schatten über Venedig (3)

  
(Verlagsseite)

Teil 1 der mitreißenden Mystery-Serie: Eine Reihe mysteriöser Mordfälle führt George Mallory nach Venedig 

Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie an der Universität von Virginia, glaubt nicht an paranormale Phänomene. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, deren natürliche Ursachen ans Licht zu bringen. Als er einen Brief aus Venedig erhält, in dem ihm die Kuratorin eines venezianischen Kunstmuseums von einer seltsamen Serie von Todesfällen berichtet, ist seine Neugier geweckt. Die Fälle scheinen miteinander verknüpft zu sein, denn alle Opfer besaßen ein Gemälde des Künstlers Bragolin. Man erzählt sich, dass den Malereien ein Fluch anhaftet, der die Eigentümer in den Wahnsinn, manchmal sogar in den Tod treibt. George macht sich auf den Weg, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Er ahnt jedoch nicht, in welch große Gefahr er sich dadurch begibt …

(Verlagsseite)

Gordon McBane, geboren 1988, stammt aus Schottland, wuchs aber am Niederrhein auf. Nach dem Abitur zog es ihn zunächst nach Hong Kong, wo er knapp ein Jahr lebte und Südostasien bereiste. Anschließend absolvierte er bis 2012 eine kaufmännische Lehre. Daraufhin studierte er bis 2015 Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit einigen Zwischenstopps in Berlin und Brüssel. Um seine Ausbildung zu finanzieren, arbeitete er bereits früh im Journalismus, u.a. als Redakteur bei der Westdeutschen Zeitung, freier Videojournalist beim ZDF und Pressereferent für die Uni Düsseldorf. Hauptberuflich in der PR-Branche tätig, schreibt er auch weiterhin als freier Journalist und Autor.


Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die Geschichte hinein, es gibt Spannung und am Ende sind noch sehr viele Fragen offen, sodass man gerne wissen möchte, wie es weiter geht. Das Rätsel um die Bragolin-Bilder wurde gut vorgestellt; schon der Anfang war unerwartet beklemmend und fast schon gruselig. Der Autor hat die Stimmung hier sehr gut eingefangen und als Leser kann man das ungute Gefühl der Figuren beinahe selbst spüren. Auch zwischendurch gibt es immer wieder packende, unheimlich anmutende Momente und McBane hat es definitiv geschafft, die düstere Stimmung, die von den Bildern ausgeht, einzufangen. Man merkt, dass irgendetwas ganz und gar nicht geheuer ist und ist neugierig, was genau passiert ist, ob die Gemälde wirklich den Tod mit sich bringen oder ob es sich nicht doch um eine Verkettung unglücklicher Zufälle handelt, obwohl man das nach den bisherigen Ereignissen und vor allem den kleinen, schwer zu erklärenden Begebenheiten kaum glauben kann. In dieser Hinsicht ist der erste Band der Reihe auf jeden Fall gelungen.

Allerdings hatte ich auch Schwierigkeiten mit dem Buch. Beispielsweise fand ich die kunsthistorischen Details, die immer wieder in die Handlung einfließen, interessant und da es um Bilder geht, sind sie schon wichtig, doch sie haben trotzdem dazu beigetragen, dass so zu viel Tempo aus der Geschichte genommen wurde. Generell hatte ich das Gefühl, dass (scheinbare?) Nebensächlichkeiten vergleichsweise viel Raum eingenommen haben; ich bin mir sicher, dass einige Vorkommnisse sich noch als wichtig herausstellen werden, aber bisher muss ich sagen, dass ich diese Passagen ein wenig zäh fand und ich ihre Relevanz einfach nicht sehen kann. Natürlich war es wichtig, dass zwischen den spannenden und beklemmenden Momenten ein paar 'Ruhepausen' waren, sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser, und mir ist klar, dass die Figuren an sich erst richtig vorgestellt werden mussten und deshalb Hintergrundinformationen alltägliche Erlebnisse wichtig waren. Trotzdem hat mir hier die Spannung gefehlt, die in anderen Szenen vertreten war - vor allem, da der Autor in diesem Buch zeigt, dass er atmosphärisch dicht schreiben kann. Das fand ich schade.

Die Charaktere selbst sind recht gut ausgearbeitet und obwohl sie mir bisher nicht richtig sympathisch sind, haben sie doch ihre Ecken und Kanten und können die Geschichte definitiv tragen. Schade ist nur, dass sie sich teilweise unverständlich verhalten; vor allem George ist teilweise sehr naiv, wenn man die Umstände bedenkt, was aber in der Handlung selbst thematisiert wird, sodass das nur ein kleiner Kritikpunkt ist.

Ich würde "Das Vermächtnis des Künstlers" mit drei Sternen bewerten. Gerade das ganze Rätsel um die mysteriösen Gemälde fand ich sehr interessant und es gibt hier einige fesselnde, fast schon unheimliche Momente. Leider flacht die Spannung für mich zu oft ab und scheinbar unwichtige Details nehmen einen zu großen Raum ein, weshalb das Buch mich nicht durchgehend packen konnte. Den zweiten Band werde ich aber vermutlich lesen, da ich erfahren möchte, was letztlich hinter den Bildern steckt.
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Herzlichen Dank
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... an den Verlag, der mir das Buch über Netgalley zur Verfügung gestellt hat.
Habt ihr das Buch schon gelesen
oder seid ihr neugierig darauf?
Habt ein schönes Wochenende!

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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

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