Sonntag, 11. März 2018

Rezension | "Der Herzschlag deiner Worte" von Susanna Ernst

Knaur | eBook | 400 Seiten | 1. August 2017 | B06XNT1Q7Y

"Wenn man etwas wirklich, wirklich Schlimmes erfährt, spürt man es sofort. Es gibt dann [...] keinen Moment des Bangens, geschweige denn des Hoffens." // bei 8 Prozent
Als der junge Musiker Alex vom plötzlichen Tod seines Vaters erfährt, wirft ihn das aus der Bahn. Auf der Beerdigung begegnet er seiner Patentante Jane zum ersten Mal und ist tief beeindruckt von der scheinbar unbekümmerten Lebensfreude der schwer erkrankten und an den Rollstuhl gefesselten Frau. Jane ist es, die Alex plötzlich neue Wege eröffnet. So führt sie ihn geradewegs in die Arme der temperamentvollen Jung-Autorin Maila, in die sich Alex Hals über Kopf verliebt.
Doch warum lässt Maila weder in ihren Geschichten noch im eigenen Leben ein Happy End zu? Und wieso wird Alex das Gefühl nicht los, dass Jane etwas verheimlicht? Und was hat all das mit seinem verstorbenen Vater zu tun?

Erst als sich Alex auf die Spuren alles Unausgesprochenen begibt, gelingt es ihm, zu erkennen, wie die unterschiedlichen Geheimnisse derer, die er liebt, miteinander verwoben sind. Kann er Maila mit diesem Hintergrundwissen davon überzeugen, dass doch noch alles gut wird?

 
„So wie die Hoffnung lebt“ war damals mein erster Roman der Autorin Susanna Ernst und hatte mir so gut gefallen, dass ich diesem Buch eine Fünf-Sterne-Bewertung gegeben habe. Seitdem hatte ich leider lange Zeit nichts mehr von der Autorin gelesen, bis ich durch Zufall Der Herzschlag deiner Worte entdeckt habe. Der Klappentext hat mir sofort gefallen und auch die Gestaltung des Covers hat mich sehr an „So wie die Hoffnung lebt“ erinnert. Ich hatte sofort das Bedürfnis, mich mal wieder in eine Geschichte der Autorin zu stürzen, mich berühren zu lassen und den Irrwegen ihrer Protagonisten zu folgen.

Die Geschichte in Der Herzschlag deiner Worte war auch sehr berührend und bewegend. Zwar bei weitem nicht so wie in „So wie die Hoffnung lebt“, aber sehr ähnlich. Die verschiedenen Facetten des Plots – der Tod von Alex’ Vater, das Kennenlernen von Jane, das Aufrollen der Vergangenheit, Alex’ Liebe zu Maila – waren sehr schön und interessant ausgearbeitet. Ich musste mich ein wenig daran gewöhnen, dass die Geschichte aus der Sicht eines Mannes (oder zwei Männer, wenn man die Gedanken von Alex’ Vater mitzählt) erzählt wird, aber mich hat es überrascht, wie schön ich diese Perspektive fand. Gerade Liebesgeschichten, oder in diesem Fall Familiengeschichten, werden meistens aus der Sicht der Frau oder eines allwissenden Erzählers geschrieben, so dass diese Erfahrung für mich etwas Neues und damit verbunden auch sehr erfrischend war.

Ich finde auch nach wie vor, dass Susanna Ernst wahnsinnig gefühlvoll und emotional schreibt und die Charaktere damit dem Leser um einiges näherbringt. Mit ihren ganz individuellen Schicksalen und Problemen fügen sich die Figuren perfekt in die Geschichte ein, bringen Abwechslung, viel Gefühl und die Hoffnung auf ein Happy End. Es gab einige Geheimnisse aufzudecken, die Gott sei Dank nicht so überdramatisiert wurden, wie es bei vielen anderen Büchern in diesem Genre üblich ist. Ganz im Gegenteil: Ich wurde von dieser Geschichte und deren Protagonisten mitgerissen und mochte die authentische Darstellung.

Auch die Figuren sind dabei mehr als gelungen, auch wenn ich nicht mit allen direkt warm wurde. Alex und Jane haben es mir sehr einfach gemacht, sie zu mögen, obwohl die Geschehnisse öfter den Eindruck erwecken, es solle nicht so sein (gerade am Anfang). Alex ist ein sehr liebenswürdiger Mann. Aufopferungsvoll, ehrlich, verantwortungsbewusst und geduldig, was mir natürlich als Eigenschaften für einen Mann sehr gefallen hat. Egal ob im Umgang mit Maila, Tante Jane, seiner Schwester oder seiner Tochter: Er findet meiner Meinung nach immer die richtigen Worte und hat mich begeistert. Mit Maila hatte ich dagegen öfter meine Schwierigkeiten. Ich sehe ihre sympathische und nette Seite, aber vollkommen warm bin ich mit ihr bis zum Schluss nicht geworden. Woran das lag, kann ich leider nicht benennen. Ich fand die Szenen mit ihr und Alex auch auf jeden Fall süß und ich habe ihnen das Ende mehr als gegönnt, aber in mein Herz hat sich Maila – im Gegensatz zu Alex – nicht stehlen können.

Wie auch in „So wie die Hoffnung lebt“ habe ich den Schreibstil der Autorin geliebt. Susanna Ernst schreibt so schön und emotional, trifft mit ihren Worten direkt mein Herz und hat mich wirklich sehr berührt. Es ist immer toll, ein Buch zu lesen, bei denen die Schicksale der Figuren und die Charaktere selbst authentisch geschildert sind und man als Leser einfach mit ihnen mitfiebern muss. Die Autorin hat mich auf jeden Fall wieder überzeugen können.

Der Herzschlag deiner Worte ist ein wunderschönes, schicksalsbehaftetes Buch, das seinen Fokus nicht hundertprozentig auf die Liebesgeschichte lenkt, sondern etwas viel Größeres erzählen möchte. Auch wenn die Geschichte und die Figuren kleine Schwächen aufweisen, hat es die Autorin wieder einmal geschafft, mich zu packen und mich in eine Welt zu ziehen, die einfach nur mit Worten erzeugt wurde. Ich kann auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.


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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Der Herzschlag deiner Worte schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Knaur Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

2 Kommentare:

  1. Hey Julia,

    vielen Dank für diese wundervolle Rezension!
    Ich kannte das Buch bisher noch nicht, aber dank deiner Rezension muss ich es mir auf jeden Fall merken. Das Cover ist auch richtig toll ♥

    Liebe Grüße
    Charleen

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    1. Hallo Charleen,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Dann hoffe ich, dass sie dich auch überzeugen können wird, wenn du sie mal lesen solltest :)

      Liebste Grüße
      Julia

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