Samstag, 21. April 2018

Rezension | "The Club – Desire" von Lauren Rowe

Piper | Broschiert | 448 Seiten | 2. Oktober 2017 | 978-3492060653 | The Club (#6)

"Aber solche Gefühle für einen Mann zu haben, besonders für den begehrtesten Junggesellen der Welt […] scheint mir doch eine extrem gefährliche Sache zu sein." // Seite 108

Reihenfolge der »The Club«-Reihe:

Flirt (1)
Match (2)
Love (3)
Joy (4)
Kiss (5)
Desire (6)
Passion (7)

Mit einem Klick auf den Titel landet ihr bei meiner Rezension.

Während Josh und Kat gemeinsam mit ihren Freunden dem Club das Handwerk legen, wird die Anziehungskraft zwischen ihnen zur Zerreißprobe. Auch wenn der Playboy nicht genug von Kat bekommen kann und er mehr in ihr sieht als ein Partygirl, hemmt ihn seine Bindungsangst. Dass sein Bruder Jonas heiratet, setzt Josh zusätzlich unter Druck. Doch Kat wünscht sich nichts sehnlicher als eine feste Beziehung. Aber noch sind nicht alle Geheimnisse offengelegt. Wird das junge Glück sich daran die Finger verbrennen? Die heißeste Versuchung geht in die nächste Runde …

Lauren Rowe, ihre Bücher und ich – das ist irgendwie eine ganze besondere Beziehung. Damals bin ich voller Hoffnung und guten Erwartungen an den ersten Band "Flirt" herangegangen, weil ich mich auf eine tolle, erotische Reihe gefreut habe. Allerdings war ich nach dem Lesen dann doch nur mittelmäßig begeistert und hatte einige Kritikpunkte. Ich habe die Reihe zwar weiterhin verfolgt, aber immer nur mit gemischten Gefühlen und viel Skepsis. Ganz verwirrt war ich dann, als ich gelesen habe, dass Josh – der Bruder des Protagonisten Jonas – seine eigene "The Club"-Reihe bekommt, nämlich die Bände fünf bis sieben. Da die beiden Brüder dem Club und dessen illegalen Machenschaften das Handwerk legen wollen und sich Josh und Kat bereits in der Geschichte von Sarah und Jonas kennenlernen, gibt es viele gemeinsame Szenen, die dann auch leider in beiden Büchern aufgerollt werden. Wer die Bücher nicht direkt hintereinander verschlingt, für den wird das vermutlich kein Problem sein. Für die anderen (und für mich, da ich die Jonas und Josh-Reihe durcheinander gelesen habe) ... naja, da war das ein stellenweise wirklich doppelt gemoppelter Plot.

Desire hat mir aber eben aus diesem Grund nochmal besser gefallen, weil die Handlung eine neue Richtung einschlägt. Bisher ging es sehr viel um den Club, welche Rolle Jonas und Josh darin gespielt haben, wie sie die illegalen Aktivitäten aufklären und wie jeder einzelne Charakter mit seiner Vergangenheit aufräumt. Als das abgeschlossen ist, entwickelt sich endlich etwas zwischen Kat und Josh, nämlich eine komplett eigene Geschichte, die die Bücher von Sarah und Jonas vorher noch nicht erzählt haben (zumindest bis zu meinem aktuellen Stand – mir fehlt noch "Joy"). Auf der einen Seite fand ich es wirklich schön, zu beobachten, wie die beiden sich endlich näher kommen und wie Kat und Josh einander besser kennenlernen. Macken, Charaktereigenschaften, Vergangenheit und die verletzliche Seite.

Auf der anderen Seite hatte ich aber auch wieder mal Probleme mit den Figuren: Ich denke, bevor man die "The Club"-Reihe beginnt (und dabei meine ich vielmehr die mit dem Protagonisten Josh und Kat), muss man sich im Vorhinein darüber klar sein, dass sowohl die Protagonisten, als auch der beschriebene Sex, ziemlich verrückt sind. Ich bin mit anderen Erwartungen an die Bücher herangegangen und hatte wahrscheinlich deswegen sehr oft Probleme, das alles in irgendeiner Art und Weise überhaupt ernst zu nehmen. Auch in Desire sind einige – viele – Klischees verarbeitet und es gibt viele Augenverdreh-Momente. Ich mag Erotik in Büchern, aber nur dann, wenn sie überzeugend verpackt ist und es einen guten Drum-Herum-Plot gibt.

Ich mochte beispielsweise die "Calender Girl"-Reihe von Audrey Carlan oder die "Hard"-Reihe von Meredith Wild ausgesprochen gerne. Das war zwar teilweise auch ein bisschen abgedreht, aber ich konnte das irgendwie mit der sexuellen Neigung eines Menschen in Einklang bringen. Desire handelt dagegen eigentlich fast nur davon, dass Kat und Josh sich gegenseitig ihre gehüteten Sex-Fantasien erfüllen und sich dabei ineinander verlieben. Das ganze Buch handelt praktisch nur von Sex. Ich habe stellenweise eine tiefgründige Handlung vermisst. Vorher war diese durch das Aufdecken des Clubs gegeben, wenn auch nicht immer überzeugend umgesetzt, aber ein roter Faden war zumindest zu finden. Hier, in diesem Buch, habe ich das vollkommen vermisst.

Außerdem weist das Buch auch viele verschiedene Szenen auf, bei denen ich wusste, ich darf das nicht zu ernstnehmen und so konnte ich mich hier und da auch amüsieren. Klar, ich habe mich hin und wieder mal gefragt, ob ich vielleicht zu konservativ erzogen wurde, aber Josh und Kat sind glücklich mit dem, was sie tun und das finde ich dann auch vollkommen in Ordnung. Mir gefällt, dass die Autorin nicht auf Mittel zurückgreift, die schon so oft verarbeitet wurde. Niemand dominiert den anderen, keiner von ihnen hat eine krankere Fantasie, als der andere (ich persönlich finde beide krank :D) und keiner von beiden kompensiert seine schrecklichen Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Gewalt oder sonstigem. Es sind einfach zwei Erwachsene, die sich einig sind, die beide Spaß haben wollen und ihre geheimen Gedanken miteinander teilen. Das fand ich mal zur Abwechslung sehr erfrischend.

Bisher fehlen mir jetzt noch zwei Bücher: Den vierten Band "Joy", um die Jonas-Reihe abzuschließen und "Passion", um die Josh-Reihe zu beenden. Und ich weiß, dass ich obwohl ich nur mit mäßiger Begeisterung an die Folgebände gegangen bin, auch diese beiden noch lese werde. Denn aus irgendeinem Grund löst Lauren Rowe in mir eine Begeisterung bzw. eine Faszination für die Charaktere aus. Beide Geschichten möchte ich beendet wissen und beiden Geschichten möchte ich für den letzten Band dann doch noch eine Chance geben. Ich bin gespannt.

Vollkommen warm geworden bin ich mit Desire leider nicht, weil es mir im Gesamten ein bisschen too much war. Ich musste mich an zu vielen Stellen bemühen, die Szenen zwischen Kat und Josh zu belächeln, sonst wäre ich vermutlich aus dem Augen-Verdrehen gar nicht mehr herausgekommen. Trotzdem hat dieses Buch meiner Meinung nach das gewisse Etwas und ein spannendes Ende, das mich trotz allem dazu bringen wird, den nächsten Band zu lesen. Ich hoffe, dass ich mein Happy End bekommen werde.


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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Desire schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Piper Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

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