"Der silbergraue Glanz in seinen Augen lud mich ein, ihm zu vertrauen, doch wie sollte ich das? Er war mein Feind. Das hatte er mir oft genug gesagt." // bei 86 Prozent
Rebellin der Nacht (2)
Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas
Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist
halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich in höchster
Gefahr. Denn als Halbwesen hätte sie bereits nach ihrer Geburt getötet
werden sollen. Als Lucien, der Sohn des mächtigen Clanoberhaupts der
Silberschwingen, von ihrer Existenz erfährt, macht er Jagd auf sie.
Thorn ist fasziniert von Lucien, denn er ist das schönste Wesen, dem
Thorn jemals begegnet ist – und zugleich ihr schlimmster Feind.
» Spoiler können nicht ausgeschlossen werden! «
Emily Bold ist mir persönlich bisher vollkommen unbekannt gewesen. Das ein
oder andere Buch von ihr habe ich sicher schon gesehen – zumindest die
Liebesromane –, aber in mein Bücherregal hatte es bisher keines ihrer Werke
geschafft. Trotzdem war ich unglaublich gespannt darauf, was mit Silberschwingen – Erbin des Lichts auf mich zukommen wird und ob
die Autorin auch die Geschichte wird umsetzen können, die ich mir im Vorfeld
von diesem Buch versprochen habe. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich
nämlich große Erwartungen.
Im Großen und Ganzen hat mir Silberschwingen gefallen. Der Einstieg in die Geschichte ist hier wunderbar umgesetzt, denn ich konnte mich leicht in die Handlung rund um Thorn hineinfinden. Die Autorin schafft schnell verschiedene Spannungsbögen, die mich als Leser begeistern und packen konnten. Schließlich wollte ich nicht nur unbedingt wissen, wie die Handlung weitergeht, sondern mich hat auch die Welt der Silberschwingen sehr interessiert. Je mehr ich davon erfuhr, desto neugieriger und wissbegieriger wurde ich. Das Buch bietet ein unglaubliches und detailreiches Setting, das nicht nur faszinierend wirkte oder einen grandiosen Hintergrund bot, sondern auch eine schier unendliche Fülle an Geheimnissen und Intrigen bereithielt. Einiges davon wird bereits im ersten Band angesprochen, anderes bleibt weiterhin verborgen und macht Lust auf den Fortsetzungsband. Am Ende von Erbin des Lichts bleiben nämlich einige Fragen offen und angedeutete Kämpfe und Konfrontationen werden wohl erst im zweiten Teil stattfinden.
Trotzdem haben mich die Spannung und das Setting nicht vollends überzeugen können. Während ich am Anfang leicht in die Geschichte gefunden habe und vom Ende absolut begeistert war, hatte ich in der Mitte des Buches einen kleinen (Spannungs-)Hänger. Gerade die Szenen, in denen sich die Protagonistin in der neuen Welt einleben muss, nicht weiß, wem sie vertrauen kann, sich zwischen allen Stühlen befindet und sich aufgrund dieser Situation einsam und alleine fühlt, haben mich nicht mehr so einfach und mühelos packen können und wirkten auch langatmig auf mich. Zum einen lag es daran, dass die Perspektiven zwischen Lucien – Thorns Freund und Feind zugleich – und ihr hin und her wechseln, ohne, dass der Plot vorangetrieben wird, aber zum anderen auch an der Ausarbeitung der Charaktere.
Mit Thorn konnte ich mich noch recht gut identifizieren, denn sie ist kämpferisch, stur und tapfer. Das hat mir gefallen und passte auch zu der Figur, die sie innerhalb des Plots darstellen soll. Zwar hat sie hin und wieder ein paar Aussetzer, die ich nicht immer hundertprozentig nachvollziehen konnte, aber für eine 16-Jährige ist sie ausgesprochen mutig und leidensfähig. Durch ihre Angst und ihre Schmerzen wirkte sie ausgesprochen authentisch auf mich – eben nicht wie manche andere Heldin in Fantasy-Büchern, die vollkommen furchtlos und selbstbewusst Monstern gegenübertreten und dabei keine Anzeichen von Angst oder Sorge zeigen.
Mit Lucien hatte ich da allerdings mehr Probleme. Ich wollte ihn so sehr mögen, wollte so sehr an das Gute in ihm glauben. Es gibt Stellen, da beweist er, dass er einen weichen, liebevollen Kern hat. Aber dennoch habe ich ihm nie ganz vertraut und immer auf den Moment gewartet, an dem er Thorn verrät. Mir fiel es unglaublich schwer, ihn vollends zu mögen oder eben auch vollends zu hassen, weil er meiner Meinung nach des Öfteren sehr wankelmütig reagiert. Damit meine ich nicht, dass er sich außerhalb seiner Rolle verhalten hat, sondern, dass er sich eben meist selbst für ein böses Monster hält, das aber trotzdem Gefühle hegt. Lucien hat einfach aufgrund seines Charakters keinen richtigen Platz in der Silberschwingen-Gesellschaft, ist oft hin und her gerissen zwischen richtig und falsch und kämpft meiner Meinung nach einfach viel zu oft gegen sich selbst an. Weil er es seinem Vater recht machen will, in der Hierarchie aufsteigen möchte, den Oberen gefallen möchte etc. … Mag er Thorn oder mag er sie nicht? Akzeptiert er sie oder nicht? Wird er immer für sie da sein oder nicht? Fragen über Fragen. Zwar machte ihn das als Charakter in jedem Fall extrem interessant und faszinierend, hat mich aber auch phasenweise frustriert und ermüdet.
Außerdem hat mich auch die Figurenentwicklung von Thorns Freund Riley gestört. Er wurde am Anfang so stark eingeführt, gibt Thorn Einblicke in die Welt der Silberschwinge und Rebellen und spielt auf einmal kaum noch eine Rolle. Sein Schicksal war mir nicht egal und ich hätte so gerne mehr von ihm erfahren. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr trat er in den Hintergrund, weswegen sein Schicksal für den Leser lange vollkommen unklar bleibt. Ich finde es schade, dass seine Figur so stark eingeführt wurde und er eine große Rolle im Leben der Protagonistin spielte (teilweise dachte ich schon an eine Liebesgeschichte zwischen den beiden), aber dann plötzlich so aus der Geschichte genommen wird. Das hat mir nicht so gut gefallen.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Sprache von Emily Bold eingehen, denn meiner Meinung nach hat die Autorin ein tolles Talent mit ihren Beschreibungen ein Kopfkino zu erzeugen. Ich fand es unglaublich, wie mühelos ich mir einen fliegenden Lucien vorstellen konnte und welches Gefühl mich dabei gepackt hat. Sicher hat mich nicht alles an diesem Buch überzeugen können, aber die Beschreibungen, die kleinen Details und das Setting haben mich positiv überrascht. Allein deswegen werde ich mir den zweiten Band nicht entgehen lassen können.
Im Großen und Ganzen hat mir Silberschwingen gefallen. Der Einstieg in die Geschichte ist hier wunderbar umgesetzt, denn ich konnte mich leicht in die Handlung rund um Thorn hineinfinden. Die Autorin schafft schnell verschiedene Spannungsbögen, die mich als Leser begeistern und packen konnten. Schließlich wollte ich nicht nur unbedingt wissen, wie die Handlung weitergeht, sondern mich hat auch die Welt der Silberschwingen sehr interessiert. Je mehr ich davon erfuhr, desto neugieriger und wissbegieriger wurde ich. Das Buch bietet ein unglaubliches und detailreiches Setting, das nicht nur faszinierend wirkte oder einen grandiosen Hintergrund bot, sondern auch eine schier unendliche Fülle an Geheimnissen und Intrigen bereithielt. Einiges davon wird bereits im ersten Band angesprochen, anderes bleibt weiterhin verborgen und macht Lust auf den Fortsetzungsband. Am Ende von Erbin des Lichts bleiben nämlich einige Fragen offen und angedeutete Kämpfe und Konfrontationen werden wohl erst im zweiten Teil stattfinden.
Trotzdem haben mich die Spannung und das Setting nicht vollends überzeugen können. Während ich am Anfang leicht in die Geschichte gefunden habe und vom Ende absolut begeistert war, hatte ich in der Mitte des Buches einen kleinen (Spannungs-)Hänger. Gerade die Szenen, in denen sich die Protagonistin in der neuen Welt einleben muss, nicht weiß, wem sie vertrauen kann, sich zwischen allen Stühlen befindet und sich aufgrund dieser Situation einsam und alleine fühlt, haben mich nicht mehr so einfach und mühelos packen können und wirkten auch langatmig auf mich. Zum einen lag es daran, dass die Perspektiven zwischen Lucien – Thorns Freund und Feind zugleich – und ihr hin und her wechseln, ohne, dass der Plot vorangetrieben wird, aber zum anderen auch an der Ausarbeitung der Charaktere.
Mit Thorn konnte ich mich noch recht gut identifizieren, denn sie ist kämpferisch, stur und tapfer. Das hat mir gefallen und passte auch zu der Figur, die sie innerhalb des Plots darstellen soll. Zwar hat sie hin und wieder ein paar Aussetzer, die ich nicht immer hundertprozentig nachvollziehen konnte, aber für eine 16-Jährige ist sie ausgesprochen mutig und leidensfähig. Durch ihre Angst und ihre Schmerzen wirkte sie ausgesprochen authentisch auf mich – eben nicht wie manche andere Heldin in Fantasy-Büchern, die vollkommen furchtlos und selbstbewusst Monstern gegenübertreten und dabei keine Anzeichen von Angst oder Sorge zeigen.
Mit Lucien hatte ich da allerdings mehr Probleme. Ich wollte ihn so sehr mögen, wollte so sehr an das Gute in ihm glauben. Es gibt Stellen, da beweist er, dass er einen weichen, liebevollen Kern hat. Aber dennoch habe ich ihm nie ganz vertraut und immer auf den Moment gewartet, an dem er Thorn verrät. Mir fiel es unglaublich schwer, ihn vollends zu mögen oder eben auch vollends zu hassen, weil er meiner Meinung nach des Öfteren sehr wankelmütig reagiert. Damit meine ich nicht, dass er sich außerhalb seiner Rolle verhalten hat, sondern, dass er sich eben meist selbst für ein böses Monster hält, das aber trotzdem Gefühle hegt. Lucien hat einfach aufgrund seines Charakters keinen richtigen Platz in der Silberschwingen-Gesellschaft, ist oft hin und her gerissen zwischen richtig und falsch und kämpft meiner Meinung nach einfach viel zu oft gegen sich selbst an. Weil er es seinem Vater recht machen will, in der Hierarchie aufsteigen möchte, den Oberen gefallen möchte etc. … Mag er Thorn oder mag er sie nicht? Akzeptiert er sie oder nicht? Wird er immer für sie da sein oder nicht? Fragen über Fragen. Zwar machte ihn das als Charakter in jedem Fall extrem interessant und faszinierend, hat mich aber auch phasenweise frustriert und ermüdet.
Außerdem hat mich auch die Figurenentwicklung von Thorns Freund Riley gestört. Er wurde am Anfang so stark eingeführt, gibt Thorn Einblicke in die Welt der Silberschwinge und Rebellen und spielt auf einmal kaum noch eine Rolle. Sein Schicksal war mir nicht egal und ich hätte so gerne mehr von ihm erfahren. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr trat er in den Hintergrund, weswegen sein Schicksal für den Leser lange vollkommen unklar bleibt. Ich finde es schade, dass seine Figur so stark eingeführt wurde und er eine große Rolle im Leben der Protagonistin spielte (teilweise dachte ich schon an eine Liebesgeschichte zwischen den beiden), aber dann plötzlich so aus der Geschichte genommen wird. Das hat mir nicht so gut gefallen.
Zum Schluss möchte ich noch auf die Sprache von Emily Bold eingehen, denn meiner Meinung nach hat die Autorin ein tolles Talent mit ihren Beschreibungen ein Kopfkino zu erzeugen. Ich fand es unglaublich, wie mühelos ich mir einen fliegenden Lucien vorstellen konnte und welches Gefühl mich dabei gepackt hat. Sicher hat mich nicht alles an diesem Buch überzeugen können, aber die Beschreibungen, die kleinen Details und das Setting haben mich positiv überrascht. Allein deswegen werde ich mir den zweiten Band nicht entgehen lassen können.
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Silberschwingen schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch einen schönen Tag!
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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem Plant Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.
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