Montag, 8. Juli 2019

Rezension | "Die Hüter der Rose" von Rebecca Gablé

Bastei Lübbe | Taschenbuch | 1113 Seiten | 15. Mai 2007 (Neuauflage) | 978-3404156832 | Band 2

Waringham-Saga, Band 2
Teufelskrone (Vorgeschichte) | August 2019
Das Lächeln der Fortuna (1)
Das Spiel der Könige (3)
Der dunkle Thron (4)
Der Palast der Meere (5)

  
(Verlagsseite)

»Etwas Furchtbares war in Gang gekommen, das nicht nur seine Familie betraf, sondern ebenso den König, das Haus Lancaster und ganz England. Ihnen allen schien der Blutmond.«
England 1413: Als der dreizehnjährige John of Waringham fürchten muss, von seinem Vater in eine kirchliche Laufbahn gedrängt zu werden, reißt er aus und macht sich auf den Weg nach Westminster. Dort begegnet er König Harry und wird an dessen Seite schon jung zum Ritter und Kriegshelden. Doch Harrys plötzlicher Tod stürzt England in eine tiefe Krise, denn sein Sohn und Thronfolger ist gerade acht Monate alt ...

(Amazon.de)

Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war.
Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt. Besonders die Romane um das Schicksal der Familie Waringham genießen bei Historienfans mittlerweile Kultstatus.


Widmung
Ernste Vorbemerkung
Praktische Vorbemerkung
Dramatis Personae
1. Teil: 1413–1415
2. Teil: 1419–1423
3. Teil: 1429–1432
4. Teil: 1437–1442
Nachbemerkung und Dank
Das Haus Lancaster


Da der erste Band der "Waringham"-Saga zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil und hatte auch entsprechend hohe Erwartungen an das Buch. Diese wurden zum Glück nicht enttäuscht; zwar hat "Das Lächeln der Fortuna" mir besser gefallen, aber auch "Die Hüter der Rose" konnte mich überzeugen und fast durchgehend fesseln.

In diesem Buch geht es um John of Waringham, den Sohn des vorherigen Protagonisten, dessen Leben der Leser über mehrere Jahrzehnte hinweg begleitet. Im Laufe der Zeit verändert er sich durch seine Erlebnisse, er wird erwachsen und hat Erfahrungen, die ihn beeinflussen, doch diese persönliche Entwicklung ist sehr gut in den historischen Kontext eingebettet. Die Autorin liefert durch seine Lebensgeschichte entscheidende Einblicke in die letzte Phase des sogenannten Hundertjährigen Krieges und dabei ist ihr die Mischung aus Fakten und Fiktion sehr gut gelungen; Johns Erlebnisse fügen sich nahtlos in die Ereignisse der englischen Geschichte ein und die Darstellungen der damaligen Zeit kamen mir sehr authentisch vor. Man merkt auf jeden Fall, dass Gablé gut recherchiert hat. Zum einen spielen die herausragenden Ereignisse wie der Tod des Königs, die kriegerischen Auseinandersetzungen und politische Schachzüge eine große Rolle, doch zum anderen wendet die Autorin viel Zeit dafür auf, die Lebensumstände der Figuren vorzustellen und zu zeigen, wie sie leben, welche Konflikte es in ihrem Alltag gibt und auch, wie der Hundertjährige Krieg alles beeinflusst. Die vielen Details, die eingearbeitet wurden, haben mir sehr gefallen und die Geschichte wirkte dadurch lebendig.

Positiv zu erwähnen ist auch, dass man beim Lesen zwar eine sehr englische Perspektive auf die Vorkommnisse hat, da ein großer Teil der handelnden Personen und auch der Protagonist selbst entweder für dieses Land kämpfen oder zumindest dort leben, wodurch ihre Sichtweise beeinflusst wird, dass es aber auch Einblicke in die französische Perspektive gibt. Es wurde auf jeden Fall deutlich, wie komplex der Konflikt und auch die Charaktere selbst waren, sodass es schier bis auf wenige Ausnahmen keine vollkommen sympathischen oder unsympathischen Figuren gibt, selbst wenn man mit einigen mehr fühlen kann als mit anderen. Die Charaktere machen Fehler, die treffen Entscheidungen, die nur schwer nachvollziehbar sind und John selbst hat einige ausgeprägte Schwächen, was ihn menschlich und greifbar gemacht hat. In diesem Sinne fand ich auch das Nachwort interessant, in dem Gablé die Hintergründe der Charakterisierung einiger historischer Persönlichkeiten erklärt.

Die Handlung an sich ist abwechslungsreich und ich fand sie fast durchgehend fesselnd, aber gerade zu Beginn gab es ein paar Passagen, die ich ein wenig zäh fand. Später war dies nicht mehr der Fall, da dann sehr viel passierte und es unterschiedliche Konflikte gab, doch der Einstieg in Johns Geschichte ist mir ein bisschen schwer gefallen. Davon abgesehen hat das Buch mir jedoch sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich gerne 4,5 Sterne.

WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

Homepage der Autorin
Seite zu den Waringhams (enthält eventuell Spoiler für die nachfolgenden Bände)

Habt ihr das Buch schon gelesen?
Wenn ja, wie hat es euch gefallen?
Noch einen schönen Abend :)


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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

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